Lippenherpes: Ansteckende Bläschen

Frühzeitiges Behandeln zahlt sich aus

Lippenherpes: Ansteckende Bläschen

Apotheken beraten: Bei Lippenherpes besser nicht küssen (Bildquelle: © pixabay)

Mainz – Lippenherpes ist weit verbreitet und kommt gerade auch in der kalten Jahreszeit häufiger vor. Betroffene Menschen haben kleine, nässende Bläschen an den Lippen, die schmerzen und jucken. Die verkrusteten Stellen benötigen Tage, manchmal auch Wochen, bis sie vollständig wieder abgeheilt sind. Da die Bläschen, beziehungsweise die Flüssigkeit daraus, hoch ansteckend sind, sollte Lippenherpes schnell behandelt werden.

Auslöser für die Lippenbläschen sind Viren vom Typ Herpes simplex. Die meisten Menschen tragen sie unbemerkt von klein auf in sich. Verschiedene Faktoren wie Sonnenstrahlen, Stress, Fieber oder ein geschwächtes Immunsystem können das Virus jederzeit reaktivieren. „Gerade jetzt, wo wir alle unter dem Pandemie-Stress leiden, die Haut rund um die Lippen vielleicht durch Masken gereizt und durch die Winterkälte auch rissig ist, kann Lippenherpes vermehrt auftreten.“ Dann bilden sich die charakteristischen juckenden Bläschen, erklärt Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV. Man spüre als erstes Signal ein angespanntes, kribbeliges oder heißes Gefühl an der Stelle. Die Apothekerin rät: „Genau jetzt muss schon die frühe Behandlung anfangen. Sonst öffnen sich kurze Zeit später die Bläschen und verkrusten.“

Der frühe Beginn der Therapie kann die Beschwerden deutlich lindern, den Aus-bruch abschwächen und auch dazu führen, dass die Abheilung schneller vonstattengeht. Engel-Djabarian berichtet aus der Praxis: „Bei Herpesbläschen haben sich Virustatika wie Aciclovir oder Penciclovir bewährt. Die Wirkstoffe werden als Creme auf die betroffene Stelle – am besten mit einem Wattestäbchen – aufgetragen und können so die Ausbreitung der Viren und deren Vermehrung hemmen.“ Als natürliche Alternative werden Präparate mit Zink oder Melissenblätterextrakt genutzt, die ebenfalls lindernd wirken können. Apotheken beraten, welches Arzneimittel am besten geeignet ist. „Wichtig ist, dass der Wirkstoff gleich bei den ersten Symptomen konsequent aufgetragen wird. So kann meist ein schlimmerer Verlauf verhindert werden. In selteneren Fällen kommt es bei Herpesbläschen auch zu unangenehmen Nervenschmerzen oder zu Fieber.“

Neben der raschen Behandlung müssen Betroffene berücksichtigen, dass die Flüssigkeit aus den Bläschen hoch ansteckend ist. Sie sollten deshalb noch mehr als sonst auf Abstand und Hygiene achten, so Petra Engel-Djabarian: „Küssen oder enger Körperkontakt ist in der Phase unbedingt tabu. Bitte auch Gläser, Tassen, Zahnputzbecher oder Handtücher nicht gemeinsam nutzen. Nach dem Kontakt mit dem Bläschen immer direkt gründlich die Hände waschen. So kann man die weitere Verbreitung eindämmen.“

Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothe-kerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den gut 1.000 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.

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