ARAG Experten informieren über das Deutsche Sportabzeichen
Nach langer Corona-Pause geht es nun bald wieder los. Das Deutsche Sportabzeichen kann ab September vermutlich wieder abgelegt werden. Es geht um Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Wer das Deutsche Sportabzeichen macht, hat außerhalb des Wettkampfsportes überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit gezeigt. Der Lohn ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland mit Ordenscharakter. Verliehen wird es vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Wer darf das Sportabzeichen machen?
Jeder kann das Deutsche Sportabzeichen machen. Ohne eine Vereinsmitgliedschaft. Nach Auskunft der ARAG Experten dürfen Kinder in dem Jahr die Prüfungen zum Deutschen Sportabzeichen ablegen, in dem sie das sechste Lebensjahr beenden. Erwachsenen wird es in dem Kalenderjahr verliehen, in dem sie 18 Jahre alt werden. Welche Leistungen im Einzelnen erbracht werden müssen, kann hier eingesehen werden. Auch Menschen mit Behinderung können das Abzeichen erwerben. Die Bedingungen sind hier festgelegt. Einmal jährlich kann das Deutsche Sportabzeichen erneut erworben werden, sofern alle Leistungsanforderungen wieder erfüllt wurden.
Die Disziplinen
Es gibt vier Disziplinengruppen: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Die Disziplinen werden nach Geschlecht und Alter differenziert. Die großen Alterskategorien 18 bis 54 Jahre und 55 bis 90+ Jahre werden noch einmal feiner in jeweils acht Altersgruppen unterteilt (z. B. 18 bis 19, 20 bis 24 und dann weiter in Vier-Jahres-Schritten bis 89 Jahre. Ab 90 und älter gibt es keine Unterscheidung mehr). Aus jeder Gruppe dürfen Sportler eine Disziplin frei wählen. Darüber hinaus muss man zeigen oder nachweisen, dass man schwimmen kann. Je nach Leistung wird das Deutsche Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold verliehen.
In der Gruppe „Ausdauer“ können sich die Sportler z. B. zwischen Radfahren, Laufen, Schwimmen oder Nordic Walken entscheiden. Während eine 40-jährige Frau Gold bekommt, wenn sie 3.000 Meter in 18 Minuten, 30 Sekunden läuft, muss ein gleichaltriger Mann für Gold etwas Gas geben und die Strecke in 15 Minuten, 50 Sekunden absolvieren.
Zur Gruppe „Kraft“ gehören Disziplinen wie etwa Kugelstoßen, Standweitsprung oder Geräteturnen an Barren oder Reck. Reicht einer 50-jährigen Sportlerin für Gold eine Standsprungweite von 1,55 Meter, muss ein gleichaltriger Mann zwei Meter weit hüpfen, um Gold zu bekommen. 1,55 Meter würden bei ihm für Bronze reichen.
Bei der „Schnelligkeit“ kann man beispielsweise wählen zwischen einem 100 oder 50 Meer Sprint, Radfahren oder auch Schwimmen. Zur Disziplinengruppe „Koordination“ gehören Sportarten wie z. B. Seilspringen, Hochsprung oder Schleuderball.
Wo und wann kann man das Abzeichen machen?
Die Prüfungen können im eigenen Verein oder bei öffentlichen Terminen, die von Vereinen, Sportbünden oder dem Sportamt angeboten werden, abgelegt werden. In der Regel stehen diese Termine in der Vereins- oder Tageszeitung. Auch innerhalb des Sportunterrichtes kann das Sportabzeichen gemacht werden oder innerhalb von Institutionen wie z. B. Feuerwehr oder Polizei. Zudem tourt der DOSB ab September nach langer Corona-Pause endlich wieder durch Deutschland. Die Tour-Stopps finden Sie hier.
Die Kosten für eine Urkunde ohne Abzeichen liegen bei drei Euro, wer auch das Abzeichen haben möchte, zahlt vier Euro, egal, ob Bronze, Silber oder Gold erreicht wurde. Kinder und Jugendliche zahlen für beides 1,25 Euro.
Statistik
Laut DOSB haben im Jahr 2018 knapp über 600.000 Kinder und Jugendliche sowie knapp 200.000 Erwachsene das Deutsche Sportabzeichen gemacht. Während die Zahl beim Nachwuchs leicht steigt, sind die Erwachsenen etwas träger. Bei ihnen ging die Zahl im Vorjahresvergleich leicht zurück.
Also gleich am Wochenende runter vom Sofa, rauf auf die Tartanbahn!
Weitere interessante Informationen unter:
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