Blütezeiten sind für Betroffene wichtige Information
sup.- Blütenpollen bereiten dem Immunsystem der meisten Menschen keine großen Probleme. Anders verhält es sich, wenn eine Allergie gegenüber bestimmten Pflanzen vorliegt. Dann wehrt sich der Körper unter teilweise heftigen Symptomen, obwohl es um eigentlich harmlose Substanzen geht. Nicht nur Augen und Nasenschleimhäute können auf diese saisonalen Allergene reagieren, sondern auch die Schleimhäute in den Bronchien. Aus diesem Grund zählen beispielsweise die Pollen von Gräsern und Roggen bzw. von Hasel, Erle oder Birke auch zu den Auslösern von allergischem Asthma. Belastungen der Lunge wie körperliche Anstrengung oder Rauchen können die Empfindlichkeit der Bronchialschleimhäute in diesen Phasen noch zusätzlich verstärken. Für saisonale Asthmatiker ist deshalb der regelmäßige Blick auf den Pollenflug-Kalender eine wichtige Hilfe. Hier sind die Zeiträume mit starken, mäßigen und sporadischen Belastungen durch Allergene übersichtlich für die einzelnen Pflanzenarten dargestellt. Insbesondere in der jeweiligen Hauptblütezeit sowie während der Vor- und Nachblüte sollte jeder Kontakt mit den Pollen nach Möglichkeit vermieden werden.
Für Menschen, die ohnehin ganzjährig an Asthma leiden, bedeutet die Phase des Pollenflugs eine zusätzliche Belastung. Für sie ist die Beachtung des Pollenkalenders natürlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, die eine medikamentöse Behandlung nicht überflüssig macht. In den belastenden Blütemonaten können die Standard-Erhaltungstherapien zur Entzündungshemmung und Bronchienerweiterung das Ziel einer wirksamen Symptomkontrolle sogar verfehlen. In diesen Fällen sollte eine Umstellung der Dauermedikation erwogen werden. Dafür gibt es heute Inhalatoren mit einer fixen Hochdosis-Wirkstoffkombination, die vor allem auf die Entzündungssymptomatik in den Bronchien zielt (Foster 200/6). Bei dieser Therapieoption bleibt der Anteil der bronchienerweiternden Substanzen unverändert. Dagegen erhöht ein verdoppelter Anteil anti-entzündlicher Kortikosteroide die Asthmakontrolle und damit den Schutz vor Atemnot-Beschwerden. „Die Behandlung mit hochdosiertem inhalativen Steroid erlaubt es uns, bei Patienten, die trotz Dauertherapie immer noch eine unvollständige Asthmakontrolle haben, die anti-entzündliche Therapie zu intensivieren, ohne z. B. systemische Kortikoide einsetzen zu müssen“, so Dr. Ronald Doepner, Facharzt für Pneumologie aus Dortmund. Der Einsatz von inhalativen Kortikosteroiden vermeidet so genannte systemische Reaktionen, also die Wirkung auf den gesamten Organismus, und wirkt stattdessen nur am Ort des Entzündungsgeschehens. Asthmatiker, die in den Zeiten hoher Pollenbelastung besonders unter Beschwerden leiden, sollten ihren Arzt auf diese Hochdosis-Therapie ansprechen.
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Redaktion Andreas Uebbing
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