Zwischen Zuversicht und Ernüchterung: Mein Weg durch die Corona-Pandemie

Die vergangenen Jahre haben mich und mein kleines Unternehmen vor enorme Herausforderungen gestellt. Ich möchte meine Erlebnisse und Überlegungen teilen, um die Schwierigkeiten dieser Zeit zu schildern und für mich selbst besser einzuordnen.

Plötzlich hieß es: Alle Geschäfte müssen schließen. Pandemie mal zehn.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Aufregung um Corona eher abgetan – nicht, weil ich die Existenz des Virus in Frage stellte, sondern weil ich tief an die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers glaube. Wer krank ist, sollte sich ausruhen – so war es für mich immer klar.

Vielleicht kommt diese Haltung auch daher, dass ich seit über der Hälfte meines Lebens selbstständig bin. Für mich bedeutet das: Ausfälle sind keine Option. Gesund zu bleiben war schon immer meine höchste Priorität.
Und dann saß ich plötzlich in meinem kleinen Zwei-Mann-Betrieb und musste die Türen abschließen. Der Gedanke an ein paar ungeplante freie Tage, so unfreiwillig sie auch waren, hatte anfangs fast etwas von einem aufgezwungenen Urlaub. Doch die Realität holte mich schnell ein: Das Ganze sollte sich über Wochen hinziehen. Der Schock wurde immer größer.

Wochen ohne Einnahmen? Rücklagen hatte ich nie ansammeln können. Wie auch? Mein Betrieb, wie viele andere kleine Unternehmen, steht permanent unter finanziellem Druck. Der Staat fordert so viel, dass es gerade reicht, um den Alltag und die laufenden Rechnungen zu bestreiten. Sparen? Ein Ding der Unmöglichkeit.

Die plötzliche Untätigkeit zerrte an mir. Mein Körper, der sonst an pausenlose Aktivität gewöhnt war, reagierte heftig auf den abrupten Stillstand: von 100 auf 0. Existenzängste, Panik und Verzweiflung überrollten mich. Irgendwann war ich völlig ausgelaugt und legte mich hin. Doch statt Erholung brachte mir der Schlaf eine neue Katastrophe: Ich wachte mit starken Rückenschmerzen auf, und ein eigenartiger Ausschlag überzog meinen Rücken. Gürtelrose – ein klares Zeichen meines Körpers, wie tief der Stress saß.

Nach zwei Wochen Schließung keimte ein Funken Hoffnung auf: Die Corona-Überbrückungshilfe wurde angekündigt. Es sollte unkompliziert und schnell gehen.
Die Realität sah ganz anders aus. Ohne meinen Steuerberater hätte ich die Antragsunterlagen nicht einmal verstanden. „Beamtensprache“ war schon immer ein Rätsel für mich. Mit viel Sorgfalt erledigte mein Steuerberater die Berechnungen und Angaben, und tatsächlich: Die Bewilligung ließ nicht lange auf sich warten, und das Geld wurde rasch überwiesen.

Für einen Moment fühlte ich Erleichterung. Die Gürtelrose begann abzuklingen, mein Fieber sank, und langsam akzeptierte ich die Lage.
Dann endlich die erlösende Nachricht: Wir dürfen wieder arbeiten! Laden auf, von 0 auf 100. Die Freude war groß.

Natürlich mussten wir später unsere Umsätze nachmelden, um sicherzustellen, dass die Hilfen gerechtfertigt waren. Umsatz ist jedoch nicht gleich Gewinn – etwas, das viele Menschen offenbar nicht begreifen. Doch pflichtbewusst wie immer reichten wir alle Unterlagen fristgerecht ein.

Und dann der Schock: Die Corona-Hilfe musste versteuert werden. Warum? Dieses Geld stammt von uns Steuerzahlern – und wurde bereits mehrfach besteuert!
Aber das war nicht alles. Der nächste Schlag kam in Form eines Schreibens der IB Bank Sachsen-Anhalt: Die Rückzahlung der Soforthilfe wurde verlangt. Hätte ich nicht von anderen Betroffenen gehört, hätte ich den Brief für einen schlechten Witz gehalten.

Ich ließ erneut alle Unterlagen von meinem Steuerberater prüfen und Einspruch einlegen. Doch der wurde abgelehnt. Während angeblich noch geprüft wurde, sollte ich trotzdem zahlen. Aus den ursprünglichen 7.500 Euro wurden durch Zinsen schnell 9.800 Euro. Wie hoch die Zinsen tatsächlich waren? Das blieb unklar.

Ich versuchte, durch ein Telefonat mit der Bank Klarheit zu schaffen. Doch mein bisheriger Ansprechpartner war nicht mehr zuständig, und die neue Sachbearbeiterin hatte keine Ahnung von meinem Fall. Klar war nur eines: Die Rückzahlung war unumgänglich. Und die geforderte Ratenzahlung war schlicht nicht machbar – mindestens 375 Euro monatlich. Weniger wäre nur möglich, wenn ich alle Vermögenswerte offenlegen würde.

Vermögenswerte? Welche Vermögenswerte? Mein Lebensgefährte und ich arbeiten Tag und Nacht, um unser bescheidenes Leben zu finanzieren. Der Staat hat uns nie unterstützt, aber unsere Steuern zahlen wir immer pünktlich.

Ich saß an meinem Schreibtisch und dachte immer wieder über die Zahlungsaufforderung nach. Die geforderten Beträge überstiegen meine Möglichkeiten bei Weitem. Seit wann war aus der Corona-Soforthilfe ein Kredit geworden? Davon war nie die Rede gewesen.

Ich begann, zu recherchieren und mit Bekannten zu sprechen. Überall dasselbe Bild: Viele Betroffene suchten Rat bei Anwälten, andere, die sich das nicht leisten konnten, zahlten unter Tränen. Alles deutete darauf hin, dass die Hilfen ursprünglich nicht als Kredite gedacht waren – bis die Bedingungen still und leise geändert wurden.

Für mich blieb nur ein erneuter Einspruch. Einen Anwalt konnte ich mir nicht leisten, das Geld brauchte ich für die Miete. Der gesamte Prozess fühlte sich wie ein Betrug an. Unser Schicksal wurde auf eine Aktennummer reduziert – Hauptsache, wir zahlten.

Ich bin erschöpft. Wie so viele von uns. Aber aufgeben ist keine Option.
Ich verachte die Entscheidungen der Politiker und die Kälte, mit der kleine Existenzen behandelt werden.

Zu meiner Person:
Mein Name ist Peggy Thom, ich bin 51 Jahre alt.
Ich habe eine kleine Familie (Lebenspartner und Sohn).
Wir verkaufen Wasserbetten und Whirlpools – Service, Aufbau, Beratung, Betreuung, alles rund um die Uhr.
Seit 30 Jahren sind wir selbstständig.

Meine Erlebnisse zeigen eindrücklich das Leid, das politische Entscheidungen verursachen können. Für alle, die sich für diese Thematik interessieren, bietet das Buch „Die RKI-Protokolle“ von Markus Schlöffel wertvolle Einblicke in vergleichbare Herausforderungen und Schicksale: Die RKI-Protokolle – Markus Schlöffel.