Menschen mit Down-Syndrom haben zahlreiche Besonderheiten der Zähne und Mund.

In Deutschland leben etwa 50.000 Menschen mit einem Down-Syndrom. Es ist die häufigste genetische Besonderheit bei Babys. Mit dem Welt-Down-Syndrom-Tag am 21.3. machen Menschen mit Down-Syndrom auf sich aufmerksam.

Beim Down-Syndrom (Trisomie 21) liegt das Chromosom 21 nicht 2-, sondern 3-mal vor. Das kann verschiedenste gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Zahlreiche Besonderheiten bei Zähnen und Mund
„Auch Zähne und Mund zeigen bei Menschen mit Down-Syndrom zahlreiche Besonderheiten“, erläutert Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Eltern sollten mit ihrem Kind möglichst früh nach der Geburt zu ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt gehen.“ Wie bei anderen Kindern auch, findet zunächst eine Beratung der Eltern zu richtiger Mundhygiene, der Anwendung von Fluorid und einer zahngesunden Ernährung statt. Gleichzeitig kann der Besuch in der Zahnarztpraxis aufdecken, ob bei Zähnen und Mund gesundheitliche Probleme vorliegen.

Mundmotorik stärken – Fehlstellungen erkennen
Häufig haben Kinder mit Down-Syndrom von Geburt an eine geringe Spannung der Muskulatur in Zunge und Lippen. Das zeigt sich durch eine offene Mundhaltung der Kinder mit vorwiegender Mundatmung. Die fehlende Muskelspannung kann das Saugen an Brust oder Flasche beeinträchtigen. Später haben es die Kinder beim Sprechenlernen schwerer. Denn die Mund- und Zungenmotorik ist wichtig, um die Laute richtig zu bilden. Auch können bei einem Down-Syndrom Zähne des Milchgebisses sowie des bleibenden Gebisses nicht angelegt (Hypodontie) oder zu klein im Verhältnis zum Kiefer (Mikrodontie) sein. Fehlstellungen der Zähne wie ein Kreuzbiss sind vermehrt zu beobachten. Daher kann zusätzlich zur zahnmedizinischen Versorgung auch eine kieferorthopädische und/oder logopädische Behandlung der Kinder notwendig werden.

Auf Mundhygiene achten – Zahnarztbesuche sind wichtig
Menschen mit Down-Syndrom fällt es nicht immer leicht, Zähne und Mund ausreichend selbst zu pflegen. Ebenso können sie in der Zahnarztpraxis, die eine unbekannte Umgebung darstellt, weniger zugänglich sein. Zeit und Geduld vom Praxisteam und von betreuenden Personen sind hier notwendig. Denn eine gute Mundhygiene zahlt sich aus. Insbesondere die Gefahr für eine Parodontitis, eine Entzündung des zahntragenden Gewebes, ist bei Menschen mit Down-Syndrom erhöht. Denn zusätzlich zu dem Risikofaktor unzureichende Mundhygiene können bei einem Down-Syndrom Störungen des Immunsystems vorliegen. Hierdurch tritt eine Parodontitis nicht erst bei den bleibenden Zähnen auf, sondern zeigt sich manchmal bereits im Milchzahngebiss. Unbehandelt kann die Parodontitis zum Verlust der betroffenen Zähne führen und auch allgemeine Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes begünstigen. Für Menschen mit Down-Syndrom ist eine regelmäßige Betreuung durch die Zahnärztin oder den Zahnarzt von kleinauf umso wichtiger.

Hier gibt es Informationen in leichter Sprache rund um gesunde Zähne und Mund.: https://barrierefrei.prodente.de

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