Weit über Unternehmensperspektiven hinaus: Visionen, Strategien und Methoden der Zukunftsgestaltung

Ulmer Gespräche 2012 – „Thinking global“ im magischen Dreieck aus Finanzen, Produktion und Kultur

Weit über Unternehmensperspektiven hinaus: Visionen, Strategien und Methoden der Zukunftsgestaltung

Ingenics-Vorstand Jörg Herkommer, Heinrich Haasis, Präsident des Welt-Sparkassenverbandes, Vera Bentele, blinde WM- und Goldmedailliengewinnerin sowie Ingenics-Vorstand Oliver Herkommer bei den 12. Ulmer Gesprächen (v.l.n.r.)

„Visionen, Strategien und Methoden der Zukuftsgesatltung in Unternehmen“ hatte die Ingenics AG das Programm der 12. Ulmer Gespräche überschrieben. Was die zahlreichen Gäste – größtenteils Führungskräfte aus deutschen Unternehmen – im Ulmer Stadthaus tatsächlich erlebten, war aber viel mehr: Vorträge, denen zwar das Nachdenken darüber, was zu tun ist, um in der globalisierten Welt zu bestehen zugrunde lag, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, und die sich perfekt ergänzten. Die Krise der Finanzwirtschaft, und die internationale Währungs- und Verschuldungsproblematik, die neben Banken und Dienstleistern auch die produzierenden Unternehmen treffen, waren der naheliegende Ausgangspunkt.

Vertrauen ist der Schlüsselbegriff

„Von einer Krise zur nächsten – welche Bedeutung hat Vertrauen für das internationale Geschäft?“ hatte der Finanzexperte Heinrich Haasis, bis Mai 2012 Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands und seit Mai 2012 Präsident des Weltinstituts der Sparkassen seinen Vortrag überschrieben. Haasis wurde einmal mehr seiner Rolle als „Augenöffner“ gerecht – indem er die Krise(n), deren Auslöser die Lehman Brothers Inc. Pleite war, aus der Sicht desjenigen erklärte, der vom ersten Augenblick an in das offizielle deutsche Krisenmanagement eingebunden war, auf ihre Ursachen zurück- und die aktuelle Bedrohungslage vor Augen führte. „In welchem Maß Krisen der Finanzwirtschaft ganze Staatsgebilde und Gesellschaften gefährden, konnte ich mir vor fünf Jahren noch nicht vorstellen“, bekannte Haasis, mit dem sich der damalige Finanzminister Steinbrück bereits 2007 im Zusammenhang mit der IKB-Krise beraten hatte. „Die Finanzwirtschaft ist die einzige Branche, die ausschließlich vom Vertrauen lebt – dem Vertrauen, dass ich eingelegtes Geld zurückbekomme und dass Kreditverträge nicht vorzeitig gekündigt werden“, so Haasis. „Das ganze Bankengeschäft lebt von der Hoffnung auf die Zukunft.“ Solange von der Realwirtschaft abgekoppelte Methoden und Finanzprodukte der Investmentbanker nicht reguliert würden, sehe er keine Chance für den Wiederaufbau von Vertrauensverhältnissen, wie sie Staaten, Gesellschaften und Unternehmen bräuchten: „Das vertrauensbasierte Geschäftsmodell ist aufgelöst, es gibt derzeit kaum Win-win-Situationen zwischen Bank und Kunde, aus Liquiditätsproblemen sind Soliditätsprobleme geworden.“ Aus heutiger Sicht sei eine zuverlässige Prognose für die kommenden Jahre überhaupt nicht möglich. „Aber wir haben nach wie vor keine Krise bei den Sparkassen und den Volksbanken, die mit mittelständischen Strukturen für Mittelständler immer das Privatkundengeschäft betrieben haben und mit regionalen Produkten für die regionale Wirtschaft erfolgreich gegen den globalen Crash arbeiten.“ Dass es den USA – die nach den Daten schlechter da stehen, als die europäischen Krisenländer – immer wieder gelingt, den Blick der Welt von den eigenen Problemen abzulenken, indem sie das Bild einer zerrütteten die EU propagieren und die Europäer zum Handeln auffordern, ärgert ihn zwar; dass sich Europa ändern muss, sei dennoch klar: „Eine Demokratie wird nicht mit einer Jugendarbeitslosenquote von 50 Prozent bestehen können.“ Nicht zuletzt weil Europa unter den Kontinenten die sozial ausgewogensten Gesellschaften, hervorragende klimatische Bedingungen und gute Bildungssysteme sowie ein hohes Maß an Sicherheit habe, sei die Ausgangslage hervorragend.

Vertrauen als Motor der Weltwirtschaft – und als Voraussetzung für funktionierende internationale Produktions- und Lieferantennetzwerke

Würde sich die deutsche Wirtschaft wieder auf den heimischen Markt beschränken wollen (oder müssen), wäre unser Lebensstandard nicht zu halten, meint Heinrich Haasis und beschwört das Vertrauen als „Motor der Weltwirtschaft“. Vertrauen – der Begriff zieht sich durch die gesamte Veranstaltung – ist auch eine Voraussetzung für internationale Produktions-, Vertriebs- und Lieferantennetzwerke, wie Ingenics Vorstand Oliver Herkommer in seinem Vortrag „Thinking global – Reaktion auf den Wandel der globalen Märkte“ erklärte. Die deutsche Wirtschaft habe, was die Internationalität angeht, ihre Hausaufgaben gemacht, so Herkommer, der selbst viele Ingenics Kunden beim Aufbau und der Reorganisation solcher Netzwerke unterstützt hat. Insbesondere die „crossfuntkionale Zusammenarbeit“ in internationalen Lieferketten funktioniere immer besser. Über die Analyse häufiger Fehler und das Aufzeigen neuer Perspektiven und aktueller Trends (Kostenvorteile von Niedriglohnländer bleiben signifikant, Handelshemmnisse werden nicht weiter abgebaut, Transportkosten lassen sich nicht weiter reduzieren) entwickelt Herkommer ein Stufenmodell für ideale Produktionsnetzwerke. Als Fazit mahnt der Ingenics Vorstand an, mehr in langfristigen Szenarien zu denken und auf die Volatilität der Märkte mit hoch flexiblen Netzwerkstrukturen zu reagieren. Die Vorzüge der Globalisierung seien, so auch Herkommers Erkenntnis, in unser aller Interesse zu verteidigen und weiterzuverfolgen.

Immer wieder: Veranstaltung mit Mehrwert

Nachdem Oliver Herkommer einen der wichtigsten Parts der Ulmer Gespräche, nämlich den Kunden eine Veranstaltung mit Mehrwert zu bieten, also konkrete Lösungsvorschläge aufzuzeigen, die diese im eigenen Unternehmen unmittelbar anwenden können, übernommen hatte, lenkte der „Schluss-Talk“ den Blick auf ganz unmittelbare Aspekte von „Vertrauen“. Moderator Raimund Haser unterhielt sich mit der blinden Ausnahmesportlerin Verena Bentele – zwölffache Goldmedaillengewinnerin bei Winter-Paralympics – über deren Erfahrung, bei der Umsetzung sportlicher Spitzenleistungen im Skisport auf einen Begleitläufer angewiesen zu sein.

Die 12. Ulmer Gespräche wurde beim „Flying Dinner“ im Restaurant Stadthaus beschlossen. Dass so viele Gäste bis weit in den Abend hinein blieben, dürfen die Veranstalter als Indiz dafür nehmen, dass auch das magische Dreieck aus Information, Kommunikation und Bewirtung zum zwölften Mal erfolgreich war. Da, wie Vorstand Jörg Herkommer zu Beginn berichtet hatte, Ingenics auch im 33. Jahr wachsen wird, als ausgezeichneter „Top Arbeitgeber für Ingenieure“ in diesem Jahr bereits mehr als 45 Ingenieurinnen und Ingenieure eingestellt hat und im Neukundengeschäft auch jenseits des Automobil- und Flugzeugbaus erfolgreich ist, gelten die Ulmer Gespräche 2013 als „gebucht“.

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Über Ingenics
Die Ingenics AG ist ein innovatives, expandierendes Beratungsunternehmen mit den Geschäftsfeldern Fabrik- und Produktionsplanung, Logistikplanung, Effizienzsteigerung Produktion sowie Effizienzsteigerung Office. Zu den Kunden gehört die Elite der deutschen und europäischen Wirtschaft. Über nationale Projekte hinaus ist die Ingenics AG ein gefragter Partner für die Planung und Realisierung weltweiter Produktionsstandorte, beispielsweise in Indien, China, den USA und Osteuropa. Derzeit beschäftigt Ingenics rund 230 Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbildungsdisziplinen. Mit hoher Methodenkompetenz und systematischem Wissensmanagement wurden in über 30 Jahren mehr als 3.000 Projekte erfolgreich durchgeführt. Ingenics begleitet seine Kunden durch das komplette Projekt, von der Konzeption bis zur praktischen Umsetzung der Pläne.

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