Wie die häufigste Herzrhythmusstörung in der Kardiologie dauerhaft behandelt werden kann
Vorhofflimmern ist die häufigste schnelle Herzrhythmusstörung – in Deutschland sind bis zu zwei Millionen Menschen davon betroffen. Statt eines normalen Herzrhythmus kommt es zu einer Art Gewitter in den Herzvorhöfen, was in einem unregelmäßigen und oft zu schnellem Herzschlag resultiert. Der Ausgangsort dieser Rhythmusstörung liegt in bestimmten Zellen der Lungenvenen, die in den linken Vorhof münden.
Weiterhin Vorhofflimmern trotz Medikamenten – Therapieoptionen der Kardiologie
Manche Patienten sind trotz verschiedener Medikamente nicht symptomfrei zu bekommen und leiden unter Herzklopfen, Luftnot und einem Engegefühl in der Brust oder sind wenig belastbar. Oder sie spüren Nebenwirkungen der Medikamente, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Für diese Patienten kommt als Therapie eine Vorhofflimmerablation infrage. Dabei werden die Ausgangsorte der elektrischen Störfelder, die Mündungsorte der Lungenvenen in den Vorhof, verödet und damit ausgeschaltet. Diese Verödung der Lungenvenen, auch Pulmonalvenen genannt, wird als Pulmonalvenenisolation oder kurz PVI bezeichnet. Es handelt sich um einen minimal-invasiven Eingriff, der in der Kardiologie des Diakonie-Klinikums Jung-Stilling in Siegen regelmäßig durchgeführt wird. Das Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen ist eines von wenigen in Deutschland zertifizierten Vorhofflimmer Zentren.
Ablauf der Vorhofflimmerablation in der Kardiologie Siegen
Der Eingriff dauert – je nach Schweregrad des Vorhofflimmerns und entsprechend angewandter Technik zwischen einer und drei – Stunden. Eine Vollnarkose ist dafür nicht notwendig, der Patient wird in eine Art Dämmerschlaf versetzt. Dann geht der Arzt mit einem dünnen Kunststoffschlauch über die Leistenvene bis zum Herzen vor und landet im rechten Vorhof. Mit einer feinen Nadel wird der Schlauch durch die Trennwand zwischen den beiden Vorhöfen in den linken Vorhof geführt. Durch Kontrastmittelgabe lassen sich die anatomischen Gegebenheiten des linken Vorhofs genau darstellen. Die Mündungsstellen der Lungenvenen werden aufgesucht. Mithilfe einer Energiequelle veröden die Kardiologen das krankhafte Gewebe entweder mit Hitze oder mit Kälte. „Bei Patienten mit anfallsartigem Vorhofflimmern liegt die Erfolgsquote dieses Eingriffs bei etwa 70 bis 80 Prozent. Je früher eine Vorhofflimmerablation zum Einsatz kommt, desto höher sind die Erfolgsaussichten einer dauerhaften Heilung“, stellt Priv.-Doz. Dr. Damir Erkapic, Chefarzt der Kardiologie und Rhythmologie am Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen, heraus.
Die Medizinische Klinik II des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen besteht aus den Sektionen der Kardiologie, Angiologie und Rhythmologie.
Die Abteilung steht unter der Leitung der beiden Chefärzte Prof. Dr. Dursun Gündüz und PD Dr. Damir Erkapic. Hauptaufgabe ist die kompetente ambulante und stationäre Betreuung von Patienten mit dem gesamten Spektrum der Herz- und Gefäßerkrankungen.
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