Neue Studie von Experian: Identitätsdiebstahl läuft Kreditkartendiebstahl den Rang ab
Baden-Baden, 06. Juli, 2022 – Der 6. Global Identity & Fraud Report von Experian hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der weltweit befragten Verbraucher schon einmal Opfer eines Betrugs geworden sind oder ein Betrugsopfer kennen. Identitätsdiebstahl hat dabei weltweit den Kreditkartendiebstahl als größtes Online-Sicherheitsproblem überholt. Trotz dieser Bedenken gab ein Großteil der Verbraucher an, dass ihre Online-Aktivitäten in den nächsten drei Monaten zunehmen werden (bei den Deutschen sind es mit 34 Prozent deutlich weniger).
Die Mehrheit der Verbraucher weltweit legt besonderen Wert auf Sicherheit und Komfort bei ihren Online-Aktivitäten. Ob sie einem Unternehmen vertrauen, hängt folglich davon ab, wie gut ihm der Balanceakt zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit digitaler Transaktionen gelingt. Am stärksten vertrauen deutsche Konsumenten der Online-Sicherheit von Kreditkartenunternehmen mit 29 Prozent, Anbietern von Zahlungssystemen (28 Prozent), Streaming Services (24 Prozent), Online-Einzelhandels-Websites und Apps (22 Prozent) sowie Technologieanbietern (20 Prozent). Unabhängig von der Unternehmensgröße gehen Verbraucher davon aus, dass ein Unternehmen ihre Daten schützt, wenn es konsequent positive digitale Erfahrungen bietet.
Siebenundfünfzig Prozent der Verbraucher sind bereit, Daten weiterzugeben, wenn dadurch mehr Sicherheit gewährleistet oder Betrug verhindert wird – die deutschen Verbraucher sind hier mit 45 Prozent deutlich vorsichtiger. Fast 73 Prozent aller Befragten erwarten, dass Unternehmen die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um sie online zu schützen. Die Mehrheit der befragten Unternehmen erwartet indes von den Verbrauchern, dass sie der Sicherheit oberste Priorität einräumen. 70 Prozent der Unternehmen bereitet potenzieller Betrug größere Sorgen als im Vorjahr – der höchste Wert, der jemals erreicht wurde. Bei 44 Prozent der deutschen Unternehmen ist die Sorge vor Betrug gestiegen, während sie bei 40 Prozent auf dem gleichen Level ist wie zuvor.
Die Studie belegt auch eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Verbraucher und den Absichten der Unternehmen bei der Identitätserkennung. Nur ein Drittel der Verbraucher ist zuversichtlich, dass Unternehmen sie online wiedererkennen, obwohl 84 Prozent der Unternehmen (und immerhin 63 Prozent der deutschen Unternehmen) sagen, dass es ihnen sehr oder äußerst wichtig ist, Kunden wiederzuerkennen. Bei den Erkennungs- und Sicherheitsmethoden, die von den Verbrauchern als am sichersten angesehen werden, liegen die physische Biometrie (81 Prozent aller Befragten und sogar 87 Prozent bei den Deutschen) und der PIN-Code für ein Gerät (77 Prozent aller sowie 79 Prozent der deutschen Befragten) weltweit auf den ersten beiden Plätzen.
Dominik Coenen, Senior Vice President Sales & Account Management von Experian DACH, kommentiert die Ergebnisse der Studie: „Es liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Verbrauchern und Unternehmen, ein sicheres Online-Erlebnis aufrechtzuerhalten. Die Verbraucher müssen sich der Risiken bewusst sein, denen sie online ausgesetzt sind, und eine gute Cyber-Hygiene praktizieren. Unternehmen sollten im Idealfall Wiedererkennung, Betrugsprävention und Kundenerfahrung miteinander verbinden, damit ein maximal sicheres und erfreuliches Kundenerlebnis angeboten werden kann. Dabei können zentrale Orchestrierungslösungen helfen, Tools und Datenquellen zusammenzuführen, um so Kundeninteraktionen aus verschiedenen Dimensionen zu betrachten. So können sie sich, im Optimalfall sogar in „real-time“, an veränderte Risiken anpassen und ihre Kundenerfahrung Schritt für Schritt verbessern. Es geht darum, ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Kunden und der Gewährleistung eines nahtlosen digitalen Erlebnisses zu finden. Für deutsche Unternehmen ist die Sorge vor Betrug ein konstantes Thema. Experian ist bestrebt, Unternehmen mit innovativen Lösungen zu unterstützen, um aufkommende Betrugsbedrohungen schnell zu bekämpfen und Risiken durch Identitätsbetrug zu verhindern.“
Der Global Identity & Fraud Report kann hier heruntergeladen werden: https://www.experian.de/events-and-insights/global-fraud-report
Weitere Ergebnisse des diesjährigen Reports:
-Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Verbraucher weltweit geben an, dass sie sehr oder etwas besorgt sind, was Online-Aktivitäten angeht, wobei die Bedenken in Spanien (57 Prozent) am größten sind. Die Deutschen haben mehr Vertrauen und liegen mit 48 Prozent leicht unter dem internationalen Durchschnitt.
-83 Prozent der Verbraucher geben an, dass die Sicherheit für sie der wichtigste Faktor beim Online-Erlebnis ist. Innerhalb Europas ist diese Zahl am höchsten in Irland (89 Prozent), Deutschland (82 Prozent), Spanien (81 Prozent) und Italien (79 Prozent).
-Unternehmen in Dänemark legen mehr Wert auf Sicherheit und Open Banking. In Südafrika nennen Unternehmen eher die Implementierung neuer KI-Modelle und die Modelloptimierung als wichtigste Investitionsprioritäten für 2022, während in Norwegen Unternehmen eher Bereichen wie Ransomware-Abwehr und nachhaltiger Finanzierung Bedeutung beimessen. Auch für deutschen Unternehmen ist die Investition in Ransomware-Abwehr ein relevantes Thema, wobei für deutsche Unternehmen mit einer Zustimmung von 100 Prozent die Einhaltung der Vorschriften von Regulierungsbehörden die höchste Priorität hat.
-Unternehmen planen 2022 erhebliche Investitionen in die Automatisierung. 80 Prozent aller befragten Unternehmen geben an, mehr in die Kundenauthentifizierung zu investieren, gefolgt von 75 Prozent, die mehr in KI und interne Authentifizierung investieren. Während in deutsche Unternehmen die Kundenauthentifizierung mit 80 Prozent ebenfalls als wichtigstes Investment gesehen wird, liegt der Investitionsplan mit 50 Prozent für die Automatisierung mit künstlicher Intelligenz (KI) weit unter dem Durchschnitt.
-Die größten Sicherheitsbedenken mit Blick auf ihre persönlichen Daten haben die deutschen Verbraucher bei Social Media Seiten und Apps wie Facebook, Twitter etc. Sie liegen damit auch über dem Durchschnittswert aller Länder von 42 Prozent.
-Die beliebteste Banking- und Bezahlmethode der Deutschen sind Mobile Wallets mit überdurchschnittlichen 71 Prozent (der globale Durchschnitt liegt hier bei 62 Prozent) sowie direkte Debit Zahlungen – womit sie mit 64 Prozent im internationalen Durchschnitt liegen. Ebenfalls weit über dem Durchschnitt liegen die Deutschen mit ihrer Vorliebe für „Buy-Now-Pay-Later“ (BNPL) mit 39 Prozent gegenüber 18 Prozent der Verbraucher aller Länder.
Hinweis an die Redaktion
Für die Studie befragte Experian mehr als 6.000 Verbraucher und fast 1.900 Unternehmen aus 20 Ländern, darunter Australien, Brasilien, China, Dänemark, Deutschland, Indien, Indonesien, Irland, Italien, Kolumbien, Malaysia, die Niederlande, Norwegen, Peru, Singapur, Südafrika, Spanien, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Außerdem wurden Interviews mit Verbrauchern aus Brasilien, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten einbezogen.
Der Geschäftsbereich Identität und Betrug von Experian umfasst mehr als 300 Betrugsexperten auf der ganzen Welt, die daran arbeiten, die Identitäten von Menschen zu schützen und Betrug für Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu bekämpfen, darunter Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Einzelhandel/E-Commerce, Versicherungen, Behörden und Gesundheitswesen.
Experian ist weltweiter Marktführer für Informations und IT-Dienstleistungen. Experian hilft seinen Kunden, Daten selbstbewusst zu nutzen. Experian unterstützt Privatpersonen dabei, die Kontrolle über ihre finanziellen Angelegenheiten zu erlangen und Zugang zu Finanzdienstleistungen zu erhalten. Unternehmen unterstützt Experian dabei, smarte, wachstumsfördernde Entscheidungen zu treffen. Kreditnehmer begleitet das Unternehmen beim verantwortungsbewussten Umgang mit Krediten. Organisationen erhalten das nötige Handwerkszeug, um sich gegen Identitäts-Fraud und Kriminalität zu schützen. 2020 hat das Unternehmen einen Mehrheitsanteil an dem Geschäftsbereich Risk Management von Arvato Financial Solutions erworben und so Experian DACH als führenden Dienstleister der Region für Risiko-, Fraud- und Identitäts-Management neu etabliert.
Experian DACH bietet Unternehmen aller Größen und Branchen, wie E-Commerce-Betreibern, Versicherungen, Finanzdienstleistern und Telekommunikationsunternehmen die jeweils beste Basis für ihr Risiko-, Fraud- und Identitäts-Management. Bei Bedarf entwickelt Experian DACH maßgeschneiderte, unternehmensspezifische Lösungen, insbesondere für Großkunden. Experian beschäftigt weltweit rund 20.000 Mitarbeiter in 44 Ländern. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in Technologien, Innovationen und Mitarbeiter, um Kunden den bestmöglichen Output zu liefern. Experian wird an der Londoner Börse (EXPN) geführt und ist fester Bestandteil des FTSE-100-Index.
Weitere Informationen finden sich auf www.experian.de/, www.experian.at, www.experian.ch
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