Überlastungsschäden im Laufsport

Wenn die Achillessehne schlapp macht und sich die Sehnenplatte unter dem Fuß entzündet

Überlastungsschäden im Laufsport

(Bildquelle: Bauerfeind AG)

Laufen ist gesund – soweit die Füße tragen. Doch Voraussetzung sind das richtige Trainingsprogramm und die geeignete Belastung. Wird dies ignoriert, kann es hartnäckige Überlastungsschäden im Laufsport geben. So können beispielsweise die Sehnen am oberen und unteren Sprunggelenk einen Schaden nehmen (Tendinopathien). Oder die Sehnenplatte unter dem Fuß kann sich schmerzhaft verändern und entzünden (Plantarfasziitis). Wie man solche Erkrankungen erkennt und behandelt und vor allem, wie man vorbeugen kann – darüber referierte Dr. Sarah Schröter, Assistenzärztin im Zentrum für Muskuloskelettale Chirurgie am Klinikum Osnabrück auf dem 15. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie.

Die Plantarfasziitis ist eine schmerzhafte Überlastungsverletzung der Sehnenplatte an der Fußsohle, meist im Bereich der Ferse. Sie kann durch Faktoren wie Übergewicht, Fußfehlstellungen und bestimmte Sportarten begünstigt werden. Typische Symptome sind stechende Schmerzen beim Aufstehen, die bei Belastung stärker werden. Die Behandlung umfasst gezielte Kräftigungsübungen, Dehnübungen, Schonung, Schmerzmitteleinahme oder physikalische Verfahren wie die Stoßwellentherapie.

Achillessehnenbeschwerden, die oft durch eine Überlastung entstehen, sind häufig schleichend und können langwierig sein. Eine Tendinopathie, eine Überlastungsverletzung der Sehne, kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen. Tendinopathien können zu Mikrorissen, Schwellungen, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führen und erfordern eine lange Rehabilitations- und Heilungszeit.

Chronische Tendinopathien führen häufig zu einem weniger belastbarem Gewebe. Ein Achillessehnenriss resultiert oft aus einer Tendinopathie oder starker Überlastung, begleitet von plötzlichen starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Von Sehnenüberlastungen im Laufsport sind Sportler aller Altersgruppen betroffen. Während Männer häufig akut einen Riss der Achillessehne erleiden, teilen sich die chronischen Tendinopathien auf beide Geschlechter auf.

„Hervorgerufen werden Tendinopathien vor allem in Sportarten mit Sprung- und Schnellkraft, wie zum Beispiel bei Sprintern, aber auch im Volleyball, Badminton und Basketball. Es kann aber auch Unsportliche treffen, die zu schnell loslegen wollen, stark übergewichtige Menschen und Sportler mit falschem Schuhwerk ebenso“, so Dr. Schröter. Sind degenerative Prozesse mit im Spiel, können die Sehnen sogar reißen.

Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Anamnese und eine körperliche Untersuchung. Zusätzlich kann gezielt der Schmerz bei Druck ausgelöst werden um die Diagnose sichern. Auch Ultraschall wird zu Hilfe genommen, um Veränderungen an der Sehne zu sehen.

Während akute Sehnenrisse oftmals operativ versorgt werden, steht bei den Tendinopathien die konservative Behandlung an erster Stelle. Behandlungen umfassen Schmerzlinderung durch Kälteanwendungen, manuelle Therapie und Trainingstherapien. Zugleich werden Umfang und Intensität des Trainings im jeweiligen Sport angepasst. Kortisonspritzen sind aufgrund negativer Langzeiteffekte nicht empfehlenswert.

Entscheidend zur Prävention überlastungsbedingten Verletzungen ist eine intelligente Trainingssteuerung unter Berücksichtigung der Erholungsfähigkeiten.
Sehnengewebe benötigt eine lange Zeit, um sich anzupassen. Dies muss unter der beabsichtigten Steigerung der Trainingsbelastung und der Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden.

Die trinationale (Deutschland, Österreich, Schweiz) Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der größte europäische Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Sie ist erster Ansprechpartner in der Versorgung von Sportverletzungen und Garant für Qualität in der sporttraumatologischen Versorgung. Ihr Ziel ist es, das Verständnis von sportlicher Belastung und Verletzungen zu verbessern, um die muskuloskelettale Funktion und Lebensqualität zu erhalten. Dafür fördert die GOTS die Aus-und Weiterbildung, die Forschung sowie den internationalen Austausch unter sportorthopädisch und sporttraumatologisch tätigen Medizinern und Berufsgruppen angrenzender Fachgebiete.

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