Roboter können jetzt selbstständig Aufzug fahren

Schmersal Böhnke + Partner stellt auf der interlift 2022 neue Software-API für Service-Roboter vor

Roboter können jetzt selbstständig Aufzug fahren

Jeeves Service-Roboter können dank Software-API selbstständig Aufzüge benutzen. Foto: Robotise AG

Bergisch Gladbach / Augsburg, 26. April 2022. Die Corona-Pandemie erfordert die Einhaltung von Abstandsregeln und die Personalknappheit kreative Automatisierungslösungen – immer mehr Hotels und Krankenhäuser setzen daher Service-Roboter ein. Schmersal Böhnke + Partner hat jetzt in Zusammenarbeit mit der Robotise AG, dem Hersteller des Service-Roboters Jeeves, eine Software-API (Application Programming Interface) entwickelt, die es Jeeves ermöglicht, die Aufzüge in Hotels und anderen Einrichtungen autonom zu nutzen. Schmersal Böhnke + Partner präsentiert die neue Software erstmals auf der interlift 2022 in Augsburg.

Roboter bringen den Hotelgästen auf Anruf gekühlte Getränke, Snacks oder vergessene Zahnbürsten oder liefern in Krankenhäusern warme Mahlzeiten an die Patienten aus. Mit der neuen Software-API können Service-Roboter auch selbstständig Aufzüge benutzen, was ihren Bewegungsradius in den verschiedenen Einrichtungen erheblich erweitert.

Die Software-API der Aufzugsteuerung kommuniziert direkt mit der Cloud des Androiden Jeeves. Möchte der Jeeves-Roboter einen Aufzug nutzen, so ist er in der Lage, einen Aufzug direkt auszuwählen oder in einer Aufzugsgruppe einen für ihn optimalen Aufzug anzufordern. Dabei stellt die Aufzugsteuerung eine Kabine im Prioritätsbetrieb für Jeeves an der Startetage zur Verfügung. Durch die permanente Kommunikation mit der Aufzugsteuerung ist der Service-Roboter stets darüber informiert, wann eine Kabine für ihn mit offenen Türen zur Verfügung steht. Nach dem Einfahren in die Kabine weiß die Aufzugsteuerung bereits, welche Zieletage ausgewählt ist, um diese ohne einen weiteren Zwischenstopp umgehend zu erreichen.
In Situationen, in denen ein Aufzug nicht für den Transport zur Verfügung steht – zum Beispiel aufgrund von um Wartungsarbeiten oder vorübergehenden Störungen – wird das in Echtzeit an den Service-Roboter kommuniziert und er wird aufgefordert, die Kabine zu verlassen, um eine andere Aufzugskabine anzufordern.

Selbst an den Brandschutz ist gedacht: Durch die Flexibilität der Cloud-Kommunikation in Verbindung mit der Aufzugsteuerung ist der Roboter in der Lage, sich dynamisch an das Brandschutzkonzept des Hotels anzupassen. Die Betriebszustände werden über die Aufzugsteuerung an den Service-Roboter weitergeleitet und er wird so darüber informiert, wann eine Brandfallevakuierung durchgeführt wird. In diesem Fall wird nach Vorgaben der lokalen Feuerwehr automatisch entschieden, ob der Roboter in die Kabine einfahren darf oder ob er in der Kabine verbleiben muss.

„Unsere Entwicklerteams haben ein sehr flexibles Software-Interface erarbeitet, das es erlaubt, Aufzugsteuerungen von Böhnke + Partner aus den frühen 2000er Jahren mit dieser Software-API auszustatten“, erklärt Dr. Andreas Hunscher, Leiter Lift Geschäft Schmersal Gruppe. „Damit sind bereits heute mehr als 30.000 installierte Aufzugsteuerungen in Betrieb, die mit dieser Option nachgerüstet werden können. Dies eröffnet für Jeeves-Roboter ein breites Anwendungsfeld.“
Der Weltverband IFR rechnet mit einem jährlichen Wachstum von 31 Prozent auf 537.000 verkaufte professionelle Service-Roboter im Jahr 2023.

Schmersal Böhnke + Partner stellt vom 26. – 29. April auf der interlift in Augsburg aus: Halle 1, Stand 1053

Im anspruchsvollen Aufgabenfeld der Maschinensicherheit gehört die Schmersal Gruppe zu den internationalen Markt- und Kompetenzführern. Auf der Basis des weltweit umfangreichsten Produktportfolios an Sicherheitsschaltgeräten entwickelt die Unternehmensgruppe Sicherheitssysteme und sicherheitstechnische Lösungen für die speziellen Anforderungen verschiedener Anwenderbranchen. Zum Lösungsangebot von Schmersal trägt der Geschäftsbereich tec.nicum mit seinem umfangreichen Dienstleistungsprogramm bei.
Das 1945 gegründete Unternehmen ist mit sieben Produktionsstandorten auf drei Kontinenten sowie eigenen Gesellschaften und Vertriebspartnern in mehr als 60 Nationen präsent. Die Schmersal Gruppe beschäftigt weltweit über 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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