Die Hintergründe zu den gestiegenen Pelletpreisen lesen Sie im Interview mit Uli Schuler
Laut DEPV (Deutscher Energieholz- und Pelletverband e.V.) führte die Verteuerung von Rohstoffen für die Pelletproduktion im Dezember 2021 in Deutschland erstmals zu einem prozentual zweistelligen Anstieg des Pelletpreises. Die Heimatwärme-Redaktion wollte es genauer wissen und interviewte Herrn Uli Schuler, Dipl.-Forstwirt und Leiter des Holzpellets- Vertrieb bei der EC Bioenergie GmbH & Co. KG.
Heimatwärme-Redaktion: „Der Preis für Holzpellets lag lange Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Wie kommt es, dass die Preise in den letzten Wochen so massiv angestiegen sind?“
Uli Schuler:“Seit etwa zwei Jahren und bis weit in den Sommer des Jahres 2021 ist in den Wäldern sehr viel aufzuarbeitendes Trocken- und Käferholz angefallen und die Auftragsbücher waren bei den heimischen Sägewerken voll. Sägespäne und Holzhackschnitzel für die Pelletproduktion waren im Überfluss bei entsprechend niedrigen Preisen verfügbar. Ende des Sommers 2021 kam die Auftragslage bei den Sägern ins Stocken und es folgten Produktionskürzungen. Das geringere Sägerestholzaufkommen steht seitdem in einem Missverhältnis zum gleichzeitig hohen und deutlich gestiegenen Bedarf der Pellets-, Zellstoff- und Holzwerkstoffindustrie. Bestehende Rohstofflagerbestände wurden schneller abgebaut als erwartet und der sonst übliche Aufbau von Winterlagern blieb hinter den Planungen zurück. Die Diskrepanz von Angebot und Nachfrage verschärfte sich und die Rohstoffpreise schnellten rasant nach oben. Darüber hinaus haben sich auch andere Herstellungskosten, wie z.B. Strom, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2021, sprunghaft verteuert. In der Summe führte das zu einem deutlich höheren Pelletpreis für Holzpellets.
Heimatwärme-Redaktion: „Könnte die Holzpelletsindustrie nicht einfach auf andere Rohstoffe wie beispielsweise nicht sägefähiges (Käfer-) Holz ausweichen, welches man bei Waldspaziergängen z.T. noch in großen Mengen an den Waldstraßen lagern sieht?“
Uli Schuler:“Holzpelletierer können aktuell nur eingeschränkt nicht sägefähiges Holz für die Pelletproduktion verwenden, da hierfür erst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden müssten. Eine Kostensenkung ist aber auch bei einer Umstellung auf diese Holzsortimente nicht zu erwarten, da die zusätzliche Aufarbeitung des Holzes ebenfalls Energie kostet. Darüber hinaus muss bei einer Veränderung der Rohstoffzusammensetzung immer auch die Qualität der Pellets im Blick behalten werden.“
Heimatwärme-Redaktion: „Alle Verbraucher wünschen sich, dass sich die aktuelle Preissituation wieder entspannt. Wann ist damit zu rechnen?
Uli Schuler:“Eine Entspannung der Situation und mit einer Beruhigung der aktuell sehr turbulenten Märkte ist frühestens im Frühjahr 2022 zu rechnen, wenngleich von einem gegenüber den Vorjahren deutlich höherem Preisniveau auszugehen ist. Auf welchem Niveau sich die Pelletpreise einpendeln werden, ist derzeit noch nicht absehbar. So oder so lohnt es sich aber immer, Pellets im Frühjahr und Sommer einzulagern, denn dann sind die Pelletpreise gemeinhin am niedrigsten. Unsere Kunden erhalten regelmäßig unsere Heimatwärme-Post, damit sie stets informiert bleiben und von unseren Aktionsangeboten profitieren.“
Vielen Dank für das Gespräch.
Die EC Bioenergie liefert regionale Holzpellets und -briketts aus eigener Produktion. Unkompliziert und auf kurzen Wegen erhalten Brennstoffhändler, gewerbliche Heizanlagenbetreiber, Städte und Kommunen sowie Privatverbraucher einen ehrlichen Energieträger in bester Qualität. Weil wir unsere Heimat ebenso lieben wie den Fortschritt, verarbeiten wir an unseren Produktionsstätten nur naturbelassenes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die sorgfältig ausgewählten Rohstoffe werden zu sparsamen Energiebündeln verarbeitet oder für die Ökostrom-Erzeugung vorbereitet. Für uns. Und für andere.
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