Operationen an der Aorta – endovaskulär oder offen operieren?

Gefäßchirurgie in Siegen: Therapieoptionen bei Aneurysma an der Aorta im Bauchraum

Operationen an der Aorta - endovaskulär oder offen operieren?

Eine minimalinvasive Operation an der Aorta.

SIEGEN. Ein Aneurysma an der Aorta im Bauchraum kann sowohl mit einer offenen Operation mit einem direkten Zugang zur Hauptschlagader, als auch mit einer endovaskulären, weniger invasiven Therapie mit Hilfe einer Gefäßstütze behandelt werden. Die Gefäßstütze wird auch als Stentgraft bezeichnet. Die endovaskuläre Therapie ist heute immer häufiger die Therapie der Wahl. Eine US-amerikanische Langzeitstudie[1] kam jüngst zum Schluss, dass es keine nennenswerten Unterschiede in Bezug auf die Sterblichkeit der Patienten zwischen beiden Verfahren gibt.

Operationen an der Aorta: Endovaskulär heißt minimalinvasiv

„Grundsätzlich ist die Entscheidung für eine offene bzw. eine endovaskuläre Therapie immer im Einzelfall zu treffen“, betont Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Hier können endovaskuläre Eingriffe an der Aorta in einem modernen Hybrid OP durchgeführt werden. „Operationen im Hybrid OP lassen sich besonders gut planen und können für die Patienten schonender durchgeführt werden“, skizziert Dr. med. Ahmed Koshty die Vorteile. Je nach individuellen Voraussetzungen ziehen die Gefäßchirurgen deshalb den endovaskulären Eingriff dem der offen-chirurgischen Therapie vor.

Therapie der Aorta: Unterschiede zwischen endovaskulärer und offen-chirurgischer Therapie

Bei der offen-chirurgischen Therapie handelt es sich um ein langjährig etabliertes Verfahren, das sowohl in Routine-, als auch in Notfallsituationen durchgeführt wird. Dabei nehmen die Operateure Bauch- oder Flankenschnitt vor. Mit Hilfe einer aus Kunstfaser gefertigten Rohr- oder Y-Prothese wird ein Ersatzgefäß eingebunden und das Aneurysma so ausgeschaltet. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Ein Aufenthalt auf der Intensivstation schließt daran an.
Anders verhält es sich bei der endovaskulären Therapie. Dabei wird eine Gefäßstütze über die Leistengefäße von innen in die Hauptschlagader eingeführt. Mit Hilfe von Röntgendurchleuchtung und Kontrastmittel kann der Stentgraft an der richtigen Stelle positioniert werden. So wird die Aorta von innen heraus stabilisiert und abgedichtet. Die Form der Gefäßstützte richtet sich dabei nach dem Abschnitt der Aorta, in dem sie positioniert wird. Es können Standardprothesen oder speziell angefertigte Stentgrafts zum Einsatz kommen. Dr. med. Ahmed Koshty ist einer der wenigen Gefäßchirurgen in Europa, die ein Aneurysma am Aortenbogen mit Hilfe einer Prothese endovaskulär versorgen können. Im Vergleich zur offenen Operation ist die Rekonvaleszenz für Patienten, die endovaskulär behandelt werden, deutlich kürzer.

[1] N Engl J Med 2019; 380: 2126-2135.

Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.

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