Normal ist, verschieden zu sein – it“s good to be different

Schauspieler Hans-Werner Meyer besucht Bilinguale
Integrative Kindertagesstätte BiLLY des Vereins QuerWege e.V. in Jena

Normal ist, verschieden zu sein - it"s good to be  different

Der Schauspieler Hans-Werner Meyer hat heute in seiner Eigenschaft als Botschafter des Karl Kübel Preises 2012 die Kindertagesstätte des Vereins QuerWege in Jena besucht, um sich ein Bild von der Initiative zu machen und deren besondere Angebote für Familien kennen zu lernen. Der Träger von insgesamt sechs inklusiven Einrichtungen und Angeboten in Jena, QuerWege e.V., ist eines der fünf Projekte, die für den mit 50.000 Euro dotierten Karl Kübel Preis nominiert sind. Rund 100 Organisationen hatten sich um die Auszeichnung beworben, mit der die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie beispielhaftes Engagement zugunsten von Eltern mit jungen Kindern würdigt.
Menschen sind verschieden. Marie ist langsamer, Leon lebt in seiner eigenen Welt, Max kann nicht laufen, Sabi sieht fremd aus und Jason spricht anders. Alle gehen jeden Morgen zusammen in die gleiche Kita und werden nach den Sommerferien gemeinsam eingeschult, das ist Inklusion.
Alle Kinder – ob mit oder ohne Behinderung – haben das gleiche Recht auf Förderung und Bildung. Unter diesem Motto lebt und arbeitet der QuerWege e.V. seit 1993 und sorgt dafür, dass in Jena Kinder mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen gemeinsam aufwachsen und lernen können.
Alle Kinder erhalten gerechte Chancen. In einer globalisierten Welt ist es für QuerWege ganz selbstverständlich, dass auch Kinder mit Handicap Fremdsprachen so früh wie möglich lernen können. Diese Vision setzt der Verein mit der Bilingualen Integrativen Kita BiLLY seit 2004 erfolgreich um.
QuerWege hat in Jena ein Netz geschaffen, in dem es möglich ist Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam von Anfang an zu fördern und zu begleiten und das von der Frühförderung, über Kindergarten- und Schulzeit und bald auch bei den ersten Schritten ins Berufsleben im neuen (Aus-)Bildungshaus. Das ist die neueste Vision des Vereins, der nichts für ausgetretene Pfade übrig hat, sondern lieber neue Wege geht. Besonderen Wert legt der Verein auf den Einbezug und die Stärkung der gesamten Familie. Mit umfangreichen Angeboten und individuellen Lösungsvorschlägen, Inklusion auf vielen Wegen. (www.querwege.de)

Bei strahlendem Sonnenschein begrüßen Anke Mamat (Leiterin Kita BiLLY),
Alice Vehlgut (Pressesprecherin QuerWege e.V.) und Markus Barth (Behindertenbeauftragter der Stadt Jena) den bekannten Berliner Schauspieler. Sofort geht es in den großen Kreis, in dem schon der englischsprachige Pädagoge Ben Small und die Kinder warten. „Hans stole the cookie from the cookie jar?“ rufen sie. „Who, me?“ fragt Hans-Werner Meyer zurück. „Ja, du!“ Genau wie sich die Sprachen vermischen, vermischen sich hier auch die Kinder. Marie, Leon, Max, Sabi und Jason sitzen gemeinsam in der Runde und jeder klatscht und lacht auf seine eigene Weise.

Hans-Werner Meyer, der selbst Vater zweier Söhne ist, die zweisprachig aufwachsen zeigt sich begeistert: „Ich hatte schon viel über Inklusion gehört. Nach diesem Besuch ist mir klar geworden, dass Inklusion für alle funktionieren kann. Sie ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Ein tolles Projekt!“
Ob QuerWege e.V. den Karl Kübel Preis gewinnen wird, bleibt abzuwarten, denn erst bei der Preisverleihung am 6. September in der Paulskirche in Frankfurt am Main werden die Preisträger bekanntgegeben. Es bleibt daher bis zuletzt spannend, wer den Preis an diesem historischen Ort entgegennehmen darf.

Hintergrund:
2012 feiert die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie ihr 40-jähriges Bestehen.
1972 wurde sie von dem Unternehmer Karl Kübel (1909-2006) gegründet. Der erfolgreiche Möbelfabrikant brachte den Erlös aus dem Verkauf seiner 3k-Möbelwerke und den größten Teil seines Privatvermögens in die Stiftung ein. Die Stiftungsarbeit basiert auf der Überzeugung, dass die Eltern-Kind-Beziehung das Leben entscheidend prägt und dass stabile Familien die Voraussetzung für eine optimale kindliche Entwicklung sowie für eine zukunftsfähige Gesellschaft bilden. Die Stiftung ist überwiegend operativ tätig und stärkt Familien, Eltern und Kinder, indem sie sich für unterstützende gesellschaftliche, bildungs- und familienpolitische Rahmenbedingungen einsetzt; die Projekte folgen dem Prinzip der
„Hilfe zur Selbsthilfe“ und sind präventiv und nachhaltig ausgerichtet.
Die gemeinnützigen Aktivitäten der Stiftung gliedern sich in drei Bereiche: Bildung,
Entwicklungszusammenarbeit und Inlandsarbeit:
– Das Odenwald-Institut in Hessen, das Felsenweg-Institut in Sachsen, das Osterberg-
Institut in Schleswig-Holstein sowie ein Institut in Indien richten ihre Bildungsangebote an Multiplikatoren für familienunterstützende und -begleitende Maßnahmen,an Führungskräfte und an Familien selbst.
– Die Entwicklungszusammenarbeit der Stiftung begleitet derzeit mehr als 40 Projekte in Indien, den Philippinen und dem Kosovo.
– Im Inland werden Projekte für Eltern und Kinder mit Multiplikationswirkung
durchgeführt. Seit 2010 zeichnet die Stiftung mit dem Karl Kübel Preis jährlich
vorbildliche Initiativen im Bereich der „Frühen Kindheit“ in Deutschland aus.
Mehr zum Engagement der Stiftung und ihrem 40-jährigen Jubiläum unter
www.kkstiftung.de

Bildrechte: Karl Kübel Stiftung

Über die Karl Kübel Stiftung:

Die im hessischen Bensheim ansässige Karl Kübel Stiftung für Kind und
Familie setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1972 mit Projekten dafür ein,
dass die Lebensbedingungen für Familien im In- und Ausland verbessert werden und Kindern ein chancengerechtes Aufwachsen ermöglicht wird. Mit ihren derzeit 110 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat die Stiftung in den vergangenen Jahren jeweils zwischen neun und 13 Millionen
Euro in gemeinnützige Projekte investiert. (mehr unter www.kkstiftung.de)

Kontakt:
Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie
Nicole Bärenstrauch
Darmstädter Straße 100
64625 Bensheim
0 62 51 -70 05 27
n.baerenstrauch@kkstiftung.de
http://www.kkstiftung.de