Neue Studie „Yoga in Deutschland“

Neue Studie „Yoga in Deutschland“: Die Auswertung liegt vor

Neue Studie "Yoga in Deutschland"

Die Anzahl der Yoga-Praktizierenden in Deutschland ist so hoch wie noch nie. Das zeigt eine neue repräsentative Studie des gemeinnützigen Vereins Yoga Vidya. Befragt wurden 2.000 Personen im Alter von 18-74 Jahren. Nun liegen die Auswertungen der durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhobenen Daten vor.

Aktuell praktizieren 13 % der Deutschen Yoga, das entspricht ca. 11 Millionen Menschen. Damit hat sich die Anzahl der Yogaübenden in knapp zehn Jahren vervierfacht. Noch 2014 lag der Anteil der Praktizierenden bei nur 3 %. „Die Studienergebnisse dürften für die durch Covid arg gebeutelten Yogalehrenden sehr interessant sein“, resümiert Stefanie Schramm vom BYV, dem Berufsverband der Yoga Vidya Yogalehrer*innen. „Denn sie zeigen auch, dass sich 14 % der Befragten, die aktuell kein Yoga üben, definitiv vorstellen können, in den nächsten 12 Monaten mit Yoga zu beginnen. Yoga hat also weiterhin ein hohes Wachstumspotential!“ Schramm hatte die Daten der GfK nach sozioökonomischen und -demografischen Faktoren ausgewertet, in einer Studie zusammengefasst und auf der Website des Berufsverbandes veröffentlicht. Demnach liegen derzeit Yoga in der Natur, Achtsamkeitsyoga und Yin Yoga voll im Trend. Dennoch ist, womöglich der Pandemie geschuldet, der bevorzugte Ort für die Yogapraxis das eigene Zuhause. Hier wird vor allem mithilfe von virtuellen Kanälen wie YouTube, Apps oder Online Angeboten praktiziert. Ein gutes Studio ist aber trotzdem für viele sehr wichtig. So wünschen sich 34 % der Befragten ein gutes Yogastudio in der Nähe. Auch Ältere geben an, dass es ihnen daran in ihrer Region mangelt.

Lange war der Yogatrend ein vorrangig weibliches Phänomen. Besonders gut situierte alleinstehende Frauen mit einem Nettoverdienst über 3.000 Euro im Monat wussten die Vorteile der Yogapraxis zu schätzen. Doch die Männer holen auf. Während im Jahr 2018 nur 1,5 % der befragten Männer angaben, Yoga zu praktizieren, hat sich dieser Anteil im Jahr 2023 auf 10 % erhöht. So praktizierten zum Zeitpunkt der Erhebung etwa 4,57 Mio. Männer und 6,53 Mio. Frauen Yoga. Während Frauen vornehmlich auf Vinyasa setzten, bevorzugten Männer dabei den Yoga Vidya Stil. Sie begannen mit der eigenen Praxis häufig erst nach ärztlicher Empfehlung. Insgesamt betrachtet wird Ashtanga Yoga am meisten favorisiert.

Auch bei Paaren mit Kindern ist Yoga mittlerweile beliebt. So gaben in der aktuellen Umfrage 26 % der Befragten mit Kindern an, Yoga zu praktizieren, während dies nur 8,4 % der Personen ohne Kinder angaben. Allerdings scheint Yoga weiter bei den Besserverdienern angesiedelt zu sein: Je höher das Einkommen, desto mehr wird Yoga praktiziert. Der höchste Anteil mit knapp 20 % liegt bei Personen mit einem Netto Haushaltseinkommen von über 5.000 EUR. Besonders häufig wird Yoga in den Altersklassen 18 bis 29 Jahre sowie 30 bis 39 Jahre geübt. 25 % der jungen Befragten machen mindestens drei bis vier Mal die Woche Yoga, 22 % sogar fünf bis sechs Mal wöchentlich. Insbesondere jüngere Menschen (18 bis 29-jährigen) verstehen Yoga jedoch eher als Sport. Obwohl der körperliche Aspekt bei ihnen im Vordergrund steht, zeigt sich bei den 18bis 29-Jährigen auch das stärkste Streben nach spiritueller Entwicklung. Das Gros der Befragten übt ein bis zwei Mal pro Woche Yoga. Besonders beliebt sind generationenübergreifend kurze Einheiten von 30 bis60 Minuten-Einheiten. Nur 6 % der Männer und 10 % der Frauen praktizieren bis zu 90 Minuten.

Die Verbesserung eines körperlichen Leidens (z. B. Rückenschmerzen) ist der Hauptgrund, um mit Yoga zu beginnen und weiter zu praktizieren. Der Wunsch nach einem gesunden Körper und einer widerstandsfähigen Psyche führt Interessierte zu ihrer ersten Yogaeinheit. Die Hoffnung auf ganzheitliches Wohlbefinden wird auch tatschlich nicht enttäuscht: So fühlten sich 77 % der Personen, die Yoga täglich praktizieren, gesünder und schätzten ihren Gesundheitszustand als eher/ sehr gut ein. Yoga stellt für die meisten eine Möglichkeit dar, Körper, Geist und Seele in Harmonie zu bringen. Die Befragten hoben dabei besonders den Entspannungseffekt (40 % der Befragten im Jahr 2023), ein besseres Körpergefühl (45 %) und der Eindruck, insgesamt fitter sowie gesünder (39 %) zu sein, hervor.

Hintergrund:
Für die Studie „Yoga in Deutschland“ hatte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in einem Zeitraum vom 11.05.2023 bis 22.05.2023 Daten von Männern und Frauen im Alter von 18-74 Jahren in der Bundesrepublik erhoben. Aus der Grundgesamtheit von ca. 58.554.000 Personen wurde eine repräsentative Stichprobe im Umfang von ca. 2.000 Personen gezogen. Methodisch wurde eine Quotenstichprobe zugrunde gelegt. Die Quoten wurden auf der Basis amtlicher Statistiken (Mikrozensus 2021) sowie eigener Berechnungen ermittelt. Quotiert wurden die Merkmale Geschlecht, Alter, Bundesland. Die Befragung der Panel-Teilnehmer erfolgte anhand eines strukturierten Fragebogens per CAWI (Computer Assisted Web Interview), also Online.

Die vollständige Studie finden Sie hier: www.yoga-vidya.de/StudieYogainDeutschland2023

Über die wissenschaftliche Arbeit im BYV informiert die Seite: www.yoga-vidya.de/YogainDeutschland2023

Yoga Vidya e.V. ist eine als gemeinnütziger Verein organisierte Glaubensgemeinschaft des Sanatama Dharma (Hinduismus) mit dem Ziel, die Praxis und die Techniken des klassischen, ganzheitlichen Yoga auf der Basis des Yoga Vedanta in der Tradition von Swami Sivananda und Sri Sancaracarya zu verbreiten. Yoga Vidya lehrt Yoga in seinen vielfältigen Aspekten in Kursen und Seminaren, auch zu hinduistischen Schriften wie den Upanishaden, der Bhagavad Gita, der Hatha Yoga Pradipka und den Yoga Sutras. In den Yoga Vidya Ashrams an der Nordsee, im Westerwald, im Teutoburger Wald und im Allgäu bilden täglich zelebrierte Satsangs, Pujas, Homas, Meditationen, Rezitationen, heilige Mantras und das Studium der Schriften die spirituell-religiöse Grundlage. Gegründet 1992 von Sukadev Bretz mit Sitz in Horn-Bad Meinberg, hat Yoga Vidya Zentren in rund 80 deutschen Städten sowie in Österreich, den Niederlanden, Bulgarien und Spanien.

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