Mehrheit will Kostenerstattung für Homöopathie

Umfrage des Instituts für Allensbach zeigt: Befragte sprechen sich für Kassenfinanzierung aus

Dämpfer für die Kritiker der Kassenfinanzierung von Homöopathie: Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demografie-Allensbach (IfD-Allensbach) zeigt deutlich, dass sich eine relativ große Mehrheit der Befragten für eine Kostenerstattung für homöopathische Arzneimittel durch die Krankenkasse aussprechen. Auf die Frage: „Sollten Krankenkassen die Kosten für homöopathische Arzneimittel erstatten oder sollten sie das nicht tun?“, antworteten 48 Prozent der Befragten, die Kassen sollten Kosten erstatten. 32 Prozent zeigten sich in ihrer Antwort unentschieden und nur 20 Prozent waren der Meinung, die Krankenkassen sollten dies nicht tun. Auch ein Verkaufsverbot für homöopathische Arzneimittel wird laut Befragungsergebnissen nur von knapp einem Fünftel der Bevölkerung unterstützt.

Fast verdoppelt hat sich der Anteil der Befragten, die positive Erfahrungen mit Homöopathie gemacht haben

Zwei Drittel der vom IfD-Allensbach befragten Personen gaben an, gute Erfahrungen mit homöopathischen Arzneimitteln gemacht zu haben. Sie plädierten dafür, diese in Ergänzung zu klassischen Präparaten weiter zu verkaufen. Vor allem Frauen sprachen sich gegen ein Verkaufsverbot aus, und zwar zu 74 Prozent. Zudem teilte die Mehrheit der Befragten mit, bereits selbst oder im privaten Umfeld erlebt zu haben, dass die klassische Medizin an Grenzen kam, jedoch mit Naturheilkunde, Akkupunktur oder anderen natürlichen Heilverfahren eine Besserung eingetreten ist. Die Studienautoren heben hervor, dass sich der Kreis derjenigen, die in den zurückliegenden gut 20 Jahren selbst entsprechende positive Erfahrungen gemacht hat, von zehn auf 18 Prozent nahezu verdoppelt hat. Befragte aus höheren sozialen Schichten berichten überdurchschnittlich oft über solche Erlebnisse.

Nur neun Prozent der Befragten sprechen Homöopathie die Wirksamkeit ab

Die Autoren der Allensbach-Studie heben zugleich hervor, dass das uneingeschränkte Vertrauen in die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel abgenommen habe: 55 Prozent der Befragten gaben an, homöopathische Arzneimittel teils für wirksam zu halten, 35 Prozent sprachen sich klar für ihre Wirksamkeit aus und nur neun Prozent sahen keine Wirkung. Das uneingeschränkte Vertrauen in die Wirksamkeit habe abgenommen, denn 2014 hätte sich noch ein Drittel der Bevölkerung klar für die Wirksamkeit ausgesprochen. „Naheliegend, dass die öffentlichkeitswirksame Kampagne der Homöopathie-Kritiker darin ihre Wirkung zeigt. Dennoch – und das ist für mich das wichtigste Ergebnis der Umfrage, ist die Zahl derer, die ihr die Wirksamkeit komplett absprechen, mit neun Prozent gering“, ordnet Dr. med. Fred-Holger Ludwig die Ergebnisse ein.

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