Fällt die Krise aus? Trotz allgemeiner Krisenstimmung sehen viele Mittelständler die eigene Wirtschaftslage deutlich positiver.
Düsseldorf/Berlin, 11. Oktober 2023 – Blackout, Inflation, Rezession, Stellenabbau, Zinssteigerungen – die Medien buchstabieren das Krisen-Alphabet regelmäßig durch. Entsprechend mies ist die Stimmung: 60 Prozent der Bundesbürger gibt zu Protokoll, die Wirtschaftslage sei schlecht. Im langjährigen Vergleich ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt wie zur Zeit der Finanzkrise 2009 – gut sichtbar in der Grafik des Politbarometers der Forschungsgruppe Wahlen.
Doch stimmt das überhaupt? Vor kurzem haben Mind Digital und das Smarter Service Institut eine Reihe von Tiefeninterviews mit deutschen Mittelständlern abgeschlossen, Teil der 4. Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand“. 50 Geschäftsführer oder Inhaber von Familienunternehmen haben uns Rede und Antwort gestanden. Unter anderem ging es in diesen Interviews auch um die Beurteilung der wirtschaftlichen Situation nach dem Ampelprinzip: Rot steht für Krise, gelb für teils/teils und grün für „Wir sind weiterhin erfolgreich“.
Die gute Nachricht: Für die meisten Mittelständler steht die Ampel auf Grün, sie arbeiten mit voller Kraft an ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Lebt der deutsche Mittelstand etwa in einem Paralleluniversum? Der Wirtschaftsjournalist Gunnar Sohn weist in einem Blogbeitrag darauf hin, dass es in Deutschland ein doppeltes Meinungsklima gibt. Einfach ausgedrückt: Die meisten Leute bewerten die allgemeine Lage deutlich negativer als ihre persönliche oder die Ihres Unternehmens.
Das hat seinen Grund: „Die eigene wirtschaftliche Lage kann man mit belastbaren Daten bewerten. Die Beurteilung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage ist eher ein Abbild der Medienberichte. Und da dominiert in der Gefahrenwahrnehmung Inflation und der Ukraine-Krieg“, betont Gunnar Sohn. Seine Kritik: Die Meinungsbildung zum Thema Wirtschaft wird immer mehr zum Spielball von Agitation, da kaum jemand die komplexen Sachverhalte auf die Schnelle nachprüfen kann. So kommt es, dass die Interviewer der Studie in erster Linie positiv gestimmte Unternehmer trafen. Sie blicken zuversichtlich nach vorne und sind davon überzeugt, dass sie ihren bisherigen wirtschaftlichen Erfolg auch weiterhin fortsetzen.
Über die Studie
Seit 2017 befragen Mind Digital und das Smarter Service Institut regelmäßig Führungskräfte im deutschen Mittelstand nach den wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer Digitalisierungsstrategie. Die ersten beiden Studien „Digitale Dividende im Mittelstand“ (2018) und „Digitale Vorreiter im Mittelstand“ (2020) zeigten vor allem den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Geschäftserfolg sowie erfolgreiche Innovationsstrategien. Im dritten Teil der Studienreihe ging es um „Resilienzmeister“ (2022), die mit Digitalisierung ihr Unternehmen widerstandsfähiger machen.
In der aktuellen Studie stehen Twin Transformer im Vordergrund – Unternehmen, die für ihre Zukunftssicherheit eine Doppelstrategie aus digitaler und nachhaltiger und Transformation verfolgen. Auf der Suche nach der Nachhaltigkeitsdividende haben wir mehr als 50 Top-Entscheider und Digitalisierungsverantwortliche aus dem Mittelstand in einstündigen Tiefeninterviews befragt. Die Ergebnisse werden mit quantitativen und qualitativen Methoden analysiert und durch Fallstudien ergänzt. Die Studie erscheint Anfang 2024 als eBook.
MIND ist das Berater-Netzwerk mit Business Development-Kompetenz für digitale Zukunftsmärkte. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir nachhaltige Wachstumsstrategien und unterstützen bei der erfolgreichen Umsetzung. Wir begleiten innovationsinteressierte Unternehmen dabei, neue Geschäftschancen in der heranbrechenden Service-Ökonomie zu entdecken, zu bewerten und zu erschließen. Ein Netzwerk an Top-Experten und erfahrenen Beratern liefert Ihnen stets die Kompetenzen, die Sie gerade für die digitale Transformation brauchen.
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