Mechanische Sicherheitstechnik an Fenstern und Türen schreckt Eindringlinge oft ab
War die Zahl der Wohnungseinbruche während der Corona-Pandemie gesunken, steigt sie laut polizeilicher Kriminalstatistik seit 2022 wieder deutlich an. Weniger Home-Office, mehr Urlaubsreisen – das nutzen Diebe aus. Dabei entsteht nicht nur materieller Schaden. Das Eindringen in die Privatsphäre erschüttert nachhaltig das Sicherheitsgefühl, eine enorme psychische Belastung. So weit sollte es gar nicht erst kommen: Um Haus und Wohnung besser zu schützen, empfiehlt die Kriminalpolizei präventive Maßnahmen.
Umsichtiges Verhalten ist das eine: Die Fenster nicht kippen, wenn keiner zuhause ist; bei längerer Abwesenheit die Rollläden nicht permanent geschlossen halten; Licht am Abend per Zeitschaltuhr einschalten und den Briefkasten regelmäßig vom Nachbarn leeren lassen. Vor allem aber hilft mechanische Sicherheitstechnik. Rund 90 Prozent aller Einbrüche ließen sich damit laut Polizei verhindern.
Empfohlene Einbruchhemmung: mindestens Widerstandsklasse RC2
Meist versuchen die Einbrecher, Fenster und Türen aufzuhebeln. Bei Bauteilen ohne einbruchhemmende Elemente gelingt das mit einem Schraubendreher in nur wenigen Sekunden. Halten die Fenster und Türen jedoch länger stand, wird der Versuch oft aufgegeben. Fenster der Widerstandsklasse RC2 verlängern den Öffnungsversuch auf mindestens drei Minuten – so viel Zeit nehmen sich Gelegenheitseinbrecher in der Regel nicht. Diese Fenster sind mit Pilzkopfbeschlägen, einbruchhemmendem Glas und oft auch abschließbaren Fenstergriffen ausgestattet. RC2 ist die Grundsatzempfehlung für private Wohnungen und Häuser. Sie bietet zufriedenstellende Sicherheit zu noch bezahlbaren Preisen.
Holzfenster sind stabiler
Wer noch mehr auf Nummer Sicher gehen möchte, wählt für Fenster und Türen etwa im Erdgeschoss oder Souterrain die höhere Widerstandsklasse RC3. Dann halten die Fenster auch größeren Werkzeugen wie robusten Brech- und Hebestangen stand. Selbst ein versierter Einbrecher braucht mindestens fünf Minuten, um solch ein Fenster zu knacken. Was viele nicht wissen: Auch das Rahmenmaterial kann die Sicherheit erhöhen. „Im Sachverständigen-Prüfzentrum hat sich gezeigt: Ein qualitativ hochwertig gearbeitetes Holzfenster weist beim Aufhebel-Versuch eine höhere Stabilität auf als ein baugleiches aus anderem Rahmenmaterial“, berichtet Eduard Appelhans vom Bundesverband ProHolzfenster.
Auch nachrüsten ist möglich
Wer zwar neuere Fenster, aber ohne besondere Einbruchhemmung hat, kann die Sicherheitstechnik wie Pilzkopfbeschläge und abschließbare Fenstergriffe meist auch nachrüsten. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt es für einbruchhemmende Maßnahmen zinsgünstige Förderkredite. Mehr Informationen: www.proholzfenster.de
Der Bundesverband ProHolzfenster e.V. (BPH) vertritt die Interessen des deutschen Holzfensterbaus auf nationaler Ebene. Zu den Mitgliedern des Verbands zählen im Fensterbau tätige Tischlerei-, Schreinerei- und Glasereibetriebe, mittelständische Unternehmen sowie Lieferanten und Akteure aus der erweiterten Wertschöpfungskette. Im Austausch mit Medien, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft setzt sich der Verband für die kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen des Holzfensterbaus ein. Als Ansprechpartner für Bauherr:innen und Architekt:innen macht der Verband zudem auf die vielen Vorteile des nachhaltigen Werkstoffs Holz im Fensterbau aufmerksam.
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