Eine Ausstellung des Deutschen Tanzarchivs Köln im Tanzmuseum | Laufzeit bis 26. Februar 2023
In seiner neuen Ausstellung JAHRESTAGE erzählt das Deutsche Tanzarchiv Köln anhand ausgewählter und eher ungewöhnlicher Objekte aus seiner Sammlung Geschichten aus der Geschichte des Tanzes. Episoden eines Lebens für den Tanz, die von der Euphorie des Aufbruchs ebenso geprägt sind wie vom Triumph des Gelingens oder der Ernüchterung in der Krise, im Scheitern. Gleichzeitig entfalten diese Geschichten auf ihre Art auch ein subjektiv-historisches Panorama der Tanzkunst im 20. Jahrhundert aus der Perspektive seiner prominenten und weniger prominenten Akteure.
Zwölf Präsentationen gleich wie Zeitkapseln schlagen Bogen in die Gegenwart
Zeitkapseln gleich bieten die zwölf Präsentationen im Tanzmuseum den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen, sich gefangen nehmen zu lassen von Dingen, die man in einer historischen Ausstellung über Tanz nicht unbedingt vermuten würde: vom Tageskalender einer Choreographin, der neben den wöchentlichen Lebenshaltungskosten auch kurze tagebuchartige Vermerke enthält über ein Telegramm mit einer Bitte um Teilnahme an einer kurzfristig angesetzten Probe bis hin zum gezeichneten Selbstportrait eines Kindertanzstars oder einem Programmzettel mit handschriftlichen Notizen eines Zuschauers. All diesen Objekten ist eigen, dass sie auf ihre Art einen Bogen in die Gegenwart schlagen, dass sie aus ihrer Existenz heraus Antworten auf die grundlegende Frage geben – Was liegt zwischen Beginn und Ende eines der Tanzkunst gewidmeten Lebens?
Die Erinnerungen und Objekte veranschaulichen, wie sie über Raum und Zeit zusammengefunden haben – aller Flüchtigkeit und Vergänglichkeit zum Trotz. Und so wird der Besucher im Laufe seines Gangs durch die Ausstellung im Tanzmuseum selbst zum Erzählenden, der ausgehend von den Dingen eines Archivs die Fäden einer möglichen Erzählung aufnimmt und weiterspinnt – Möglichkeitsräume erkundend. Um am Ende vielleicht vor dem Diktum des Schriftstellers Thomas Bernhard zu kapitulieren: „Alle leben mindestens drei Leben, ein tatsächliches, ein eingebildetes und ein nicht wahrgenommenes.“
Mehr Infos: https://www.deutsches-tanzarchiv.de/museum/aktuelle-ausstellung/ausstellung
Das Deutsche Tanzarchiv Köln ist ein weltweit vernetztes Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz. Aufgrund seiner einzigartigen Bestände und dem angeschlossenen Ausstellungsbereich zählt es zu den renommiertesten Archiven der Tanzkunst weltweit.
Gegründet wurde das Archiv 1948 von dem Tänzer und Pädagogen Kurt Peters. Nach dem Erwerb durch die ehemalige Stadtsparkasse Köln (heute Sparkasse KölnBonn) wurde es 1986 in gemeinsamer Trägerschaft mit der Stadt Köln einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben der Bewahrung von Zeugnissen der Tanzkunst widmet sich das Deutsche Tanzarchiv Köln der archivisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation in Ausstellungen und Publikationen.
Im angeschlossenen Tanzmuseum präsentiert das Deutsche Tanzarchivs jährlich wechselnde thematische Ausstellungen, die sich aus den reichhaltigen Beständen des Archivs speisen. Ausstellungsbegleitende Veranstaltungen wie Führungen, Vorträge, Filmpräsentationen, Lesungen und Diskussionen machen das Tanzmuseum zu einem Ort der besonderen Begegnung mit Tanz in seiner kulturübergreifenden Vielfalt und faszinierenden Geschichte.
Das Deutsche Tanzarchiv Köln ist An-Institut der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und kooperiert mit der Folkwang-Universität der Künste, Essen als weitere in Nordrhein-Westfalen ansässige Institution der Tanzausbildung. Gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen hat das Deutsche Tanzarchiv Köln den Tanzwissenschaftspreis NRW initiiert, der alle fünf Jahre vergeben wird.
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