Experten für Sportgeräte im Klassenraum

Gleichzeitig strampeln und schreiben

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sup.- Langes Sitzen in jungen Jahren vergrößert das Risiko von Übergewicht und gesundheitlichen Spätfolgen. Allerdings dominiert die sitzende Haltung sowohl in der Schule als auch mittlerweile im Elternhaus zumeist den überwiegenden Teil der kindlichen und jugendlichen Tätigkeiten. Mediziner plädieren deshalb schon lange für Bewegungseinheiten im Klassenraum. Unabhängig vom Sportunterricht sollen sich die Kinder dort regelmäßig für ein paar Minuten austoben dürfen. Studien haben gezeigt, dass diese Extradosis körperlicher Aktivität nicht nur die Fitness, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit sowie ein produktives Lernklima fördert.

Darüber hinaus gibt es in Deutschland inzwischen eine Reihe von Schulen, die noch konsequenter gegen das Dauersitzen ihrer Schüler vorgehen. Das Konzept der „Bewegten Schule“ befürwortet unter anderem den konsequenten Einsatz von Sportgeräten – nicht nur in der Turnhalle oder auf dem Pausenhof, sondern direkt in den Klassenzimmern. Und dort dienen sie dann nicht der Unterbrechung, sondern der Begleitung des Unterrichts. Dafür werden die Räume oft mit mehreren Spezial-Ergometern und Laufbändern ausgestattet, die von den Schülern abwechselnd genutzt werden dürfen. So kann ein Aufsatz auch mal beim Strampeln verfasst werden, und beim Laufen wird über das Matheproblem gegrübelt. Durch einen „bewegungsbejahenden Tagesablauf“ soll ein aktiver Lebensstil vermittelt werden, so der Sportpädagoge Hermann Städtler von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e. V.: „Schule sollte ein Lebens- und Lernort sein, der allein schon durch die räumliche Gestaltung einlädt, sich auszuprobieren und Neues zu erfahren.“

Es wäre jedoch nicht viel gewonnen, wenn der bewegungsbejahende Tagesablauf mit dem Unterrichtsende schon wieder aufhört. Deshalb sind auch die Eltern gefordert, ausreichend körperliche Aktivitäten in den Familienalltag zu integrieren. Keine leichte Aufgabe angesichts der starken Konkurrenz durch das Smartphone und andere Bildschirmmedien, für die niemand seinen Sessel verlassen muss. Dass es trotzdem praxisgerechte Motivationsmöglichkeiten gibt, zeigt beispielsweise das Ratgeberportal www.pebonline.de mit zahlreichen Anregungen für Fitness und Gesundheit.

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