Gegen das Vergessen!

75 Jahre Hiroshima & Nagasaki

Gegen das Vergessen!

Hibakusha Takashi Morita beim Uranium Film Festival im MAM Rio – Foto von Norbert Suchanek

Vor 75 Jahren, am 6. August 1945, haben die USA im Kriegseinsatz die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. Drei Tage später zerstörte eine zweite nukleare Bombe Nagasaki. Zehntausende von Frauen, Kindern und Männern verbrannten augenblicklich oder verdampften in der unermeßlichen Hitze. Insgesamt töteten die radioaktiven Explosionen direkt etwa 140.000 von den damals 350.000 Einwohnern Hiroshimas. Von den 263.000 Einwohnern von Nagasaki verendeten etwa 80.000 im atomaren Blitz und in der darauf folgenden Hölle der Atombombe.

Das Internationale Uranium Film Festival erinnert an diesen entscheidenden Moment in der Geschichte der Menschheit mit seiner Trophäe, die es seit 2011 jährlich an die besten atomaren Filme des Jahres sowie an besondere Persönlichkeiten, an Helden des atomaren Zeitalters verleiht.

Die Festivaltrophäe ist eine Arbeit des brasilianischen Recyclingkünstlers Getulio Damado. Getulio Damado und sein Sohn Victor Damado leben und arbeiten in Santa Teresa in Rio de Janeiro und erschaffen Kunst aus dem Abfall der Konsumgesellschaft, den sie in den Straßen von Santa Teresa finden.

Am 6. August 1945, exakt um 8:15 Uhr explodierte die Atombombe über dem Stadtzentrum von Hiroshima. Dies war der Moment, an dem alle Uhren von Hiroshima aufgrund der elektromagnetischen Wirkung der nuklearen Explosion stehen blieben. Drei Tage später, am 9. August, blieben die Uhren in Nagasaki exakt um 11:02 Uhr stehen. Deshalb verwendet Künstler Damado für den Kopf der Festivaltrophäe alte, unbrauchbar gewordene Uhren.

Im vergangenen Jahr, 2019, erhielten die beiden nach Brasilien ausgewanderten Hibakusha (Atombomben- und Radioaktivitätsüberlebende) Takashi Morita (96 Jahre) und Kunihiko Bonkohara (79 Jahre) die Trophäe des 9. Internationalen Uranium Film Festivals in Rio de Janeiro, das im Kino des Museums für Moderne Art (MAM Rio) stattfand.

In diesem Jahr, 2020, feiert das Internationale Uranium Film Festival sein zehnjähriges Bestehen und aussichtsreiche Kandidaten für die Festivaltrophäe sind u.a. der polnische Regisseur Lech Majewski für seinen Spielfilm „Valley of the Gods“ (Dolina Bogow) mit John Malkovich in einer der Hauptrollen sowie die italienische Filmemacherin und Journalistin Lisa Camillo für ihren Dokumentarfilm „Balentes: The Brave Ones“.

Die Entscheidung allerdings wird erst im Oktober beim diesjährigen Uranium Film Festival in Berlin getroffen. Vom 15. bis 18. Oktober wird das Festival im Kino in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg 14 „atomare“ Filme aus zehn Ländern zeigen und die besten Produktionen prämieren.

„Der von Atombomben ausgelöste Horror von Hiroshima und Nagasaki, die Tausenden von Atombombentests sowie nukleare Unfälle wie Tschernobyl oder Fukushima und ihre katastrophalen Folgen oder die schrecklichen Auswirkungen von Uranmunition im Irak oder auf dem Balkan dürfen nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Festivaldirektorin Márcia Gomes de Oliveira.

Das Uranium Film Festival hilft gegen das Vergessen von Hiroshima, Nagasaki, Three Mile Island, Tschernobyl oder Fukushima. Helfen auch Sie dem Festival dabei!

Berliner Festivalprogramm:
https://uraniumfilmfestival.org/de/programm-berlin-2020

Kontakt:
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www.uraniumfilmfestival.org
Tel. 0172-8927879
uraniumfilmfestivalberlin@gmx.de

Internationales Filmfest zum Thema Atomkraft. Vom Uranbergbau bis zum Supergau, von Hiroshima bis Fukushima.

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