Wer an eine Safari in Tansania denkt, kommt am Norden des Landes nicht vorbei. Das ist auch nachvollziehbar. Liegen hier doch die touristischen Hauptattraktionen wie der Kilimandscharo, der weltberühmte Ngorongoro-Krater oder der Serengeti-Nationalpark. Wer hier einmal die große Tierwanderung miterlebt hat, vergisst dies sein Leben lang nicht mehr. Am Flughafen der Stadt Arusha am Fuße des Kilimandscharo landen folglich auch die meisten Touristen, die nach Tansania kommen. In der Hauptsaison kann es in den Nationalparks dann schon mal richtig überfüllt sein. Wenn man Pech hat, fährt man dann in einer endlosen Karawane von Safariwagen durch die Wildnis. Das muss aber nicht so sein. Denn vor allem wer schon mal in Tansania war und es jetzt womöglich ein zweites Mal besuchen möchte, dem hat das Land im Osten Afrikas noch viel mehr an Wildnis und Safarimöglichkeiten zu bieten. Und das fernab der großen Touristenströme. Schauen wir uns mal einige dieser Geheimtipps an.
1. Saadani – Der Nationalpark mit Palmenstrand-Garantie
Seine Lage direkt am Indischen Ozean macht diesen Nationalpark an der Ostküste des afrikanischen Kontinents zu etwas ganz Besonderem. Und das nicht nur in Tansania, sondern in ganz Afrika. Denn wo sonst ist es möglich, auf Safari zu gehen, auf einer Bootstour durch Mangroven zu streifen und am einsamen Palmenstrand zu liegen? Wohlgemerkt an ein und demselben Tag! Obwohl der Nationalpark zu den kleineren in Tansania zählt, ist seine Tier- und Pflanzenwelt beeindruckend. Neben zahlreichen Antilopen lassen sich hier auch größere Säugetiere wie zum Beispiel Elefanten, Zebras, Giraffen und Büffel beobachten. Eine Bootstour auf dem Wami-Fluss gehört sicherlich zu einem der Höhepunkte einer Safari im Saadani-Nationalpark. Während man inmitten tropischer Vegetation auf dem sich schlängelnden Fluss dahingleitet, begegnen einem Krokodile, unzählige Flusspferde und zahlreiche Wasservögel, so dass auch Vogelliebhaber voll auf ihre Kosten kommen. Wem die Tierwelt über Wasser nicht reicht, der kann vor der Küste des Nationalparks auf einen Schnorchelausflug gehen, um mit tropischen Fischen und Meeresschildkröten im warmen Ozean zu schwimmen.
2. Groß, größer, Selous!
Das Selous (ausgesprochen: „Selu“, also wie im Französischen mit Betonung auf der zweiten Silbe und ohne „s“ am Ende) ist mit seinen mehr als 50.000 km² etwa anderthalb mal so groß wie Baden-Württemberg und somit das größte Wildschutzgebiet Afrikas. Es liegt im Südosten Tansanias und gehört seit 1982 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Aus dem nördlichen Teil des Schutzgebietes entstand 2019 der Nyerere-Nationalpark. Durch seine schiere Größe umfasst das Schutzgebiet eine Vielfalt an verschiedenen Ökosystemen und bietet somit zahlreichen Arten einen Lebensraum. So hat man unter anderem neben Löwen, Leoparden und Elefanten auch gute Chancen, auf der Safari Hyänen oder den ansonsten seltenen afrikanischen Wildhunden zu begegnen. Außerdem gehört das Selous zu den wenigen Schutzgebieten, auf dem auch eine Bootsafari möglich ist. Denn im Norden des Selous schlängelt sich der Rufiji-Fluss durch eine faszinierende Landschaft. Neben Krokodilen und Flusspferden lassen sich hier unzählige Wasservögel beobachten. Man stelle sich vor: Über 400 Vogelarten wurden schon im Nationalpark gezählt! Touristenmassen braucht man hier nicht zu befürchten. Hier im Selous geht alles noch seinen ruhigen Gang. Einige Reiseanbieter bieten zwar auch organisierte Touren in den Nationalpark an. Aber häufig bleibt man auch unter sich.
3. Ruaha-Nationalpark – Das Kontrastprogramm zum Norden
Der große Nationalpark im Zentrum Tansanias steht in punkto Artenvielfalt den anderen Nationalparks Tansanias in nichts nach. Die Elefantenpopulation – es sollen etwa 10.000 Tiere sein – gilt als die größte Tansanias, wenn nicht sogar ganz Afrikas. Neben unzähligen weiteren Säugetierarten (Kudus, Löwen, Büffel, Säbelantilopen, um nur einige zu nennen) besticht der Nationalpark außerdem durch seine überwältigende Vogelwelt mit seinen etwa 500 Vogelarten. Eine weitere Besonderheit des Ruaha-Nationalparks ist seine Vielfalt an Pflanzen. Dadurch, dass der Große Afrikanische Grabenbruch durch den Nationalpark zieht, ist der Ruaha in zahlreiche Biotope aufgeteilt, so dass um die 1.400 Pflanzenarten hier beheimatet sind. Botanikerherz, was willst du mehr! Fazit: Afrikakenner kommen im Ruaha-Nationalpark voll auf ihre Kosten – auf einer Safari fernab der Touristenmassen, die sich fast schon privat anfühlt.
4. Mahale-Mountains-Nationalpark – Berge, Urwald und Affen
Eine der Besonderheiten des Nationalparks steckt schon in seinem Namen – nämlich „Mountains“. Hier am Westzipfel Tansanias ragen die Berggipfel bis auf 2.500 m in die Höhe. Klar, dass man hier einer ganz anderen Natur als im Rest Tansanias begegnet. Der Nationalpark liegt auf einer kleinen Halbinsel am Ostufer des Tanganjikasees. Wer als Tourist hier herkommt, glaubt sich in einer anderen Welt. Auf der einen Seite die ruhigen Wasser des Tanganjikasees, auf der anderen, die von dichtem Urwald bewachsenen Berghänge. Man ist allein schon betört von der Ruhe, Abgeschiedenheit und Unberührtheit dieses Naturparadieses, bevor man überhaupt irgendeinem afrikanischen Tier begegnet ist. Die aber gibt es hier natürlich auch. Der Mahale-Nationalpark ist insbesondere für seine Schimpansen-Populationen bekannt. Genau genommen verdankt er sogar seine Entstehung diesen Menschenaffen. Denn der Park wurde 1985 hauptsächlich zum Schutz der Schimpansen errichtet. Etwa 1.000 dieser Affen sollen in den Bergen des Nationalparks leben. Interessante Randnotiz: Nirgendwo südlicher in Afrika kommen noch Schimpansen vor.
5. Rubondo-Nationalpark – Insel mit Regenwald
Der kleine Nationalpark in Nordwesten Tansanias besteht vor allem aus der namensgebenden Insel Rubondo und einigen weiteren kleineren Insel im Victoriasee. Jährlich verirren sich nur etwa 1.000 Touristen auf die von Regenwald bewachsenen und hügeligen Inseln. Entsprechend ruhig ist es hier. Der Nationalpark ist hervorragend geeignet für Safaris zu Fuß und im Boot. Durch den Schutzstatus des Nationalparks kann man hier mittlerweile etwa 400 Vogelarten begegnen. Doch die absolute tierische Besonderheit des Rubondo-Nationalparks ist die äußerst seltene Sitatunga-Antilope. Das scheue Tier lebt zurückgezogen in den Sumpfgebieten des Nationalparks und hat sich dermaßen an ihren feuchten Lebensraum angepasst, dass es sogar Schwimmhäute zwischen den Zehen hat. Wer es aber bis hierhin geschafft hat, sollte mit Hilfe eines erfahrenen Rangers versuchen, mit viel Glück eine dieser seltenen Antilopen vor die Linse zu bekommen. Denn außerhalb des Rubondo-Nationalparks kommt die Sitatunga-Antilope nirgendwo anders in Tansania vor.
Tansania – Mehr als eine Reise wert
Wie du siehst, hat Tansania viel mehr zu bieten, als die zugegebenermaßen einzigartigen Nationalparks im Norden des Landes. Gerade wenn du jemand bist, der gerne fernab ausgetretener Pfade Neues entdecken möchte, hat Tansania für dich noch viele Geheimtipps und von Touristenmassen unentdeckte Perlen auf Lager. Egal ob eine der wenigen organisierten Reisen oder eine nur für dich maßgeschneiderte Privatreise in die abgelegenen Gebiete Tansanias: KrautTrotter Safaris hat sicher das Richtige für dich. Sprich uns einfach an.
Marion Balczun-Kocer wagte nach über 30 Jahren den Berufsausstieg als Apothekerin. Sie gründete im Februar 2024 KrautTrotter Safaris als Spezialagentur für Afrikareisen. Hier vereint sie Reiseleidenschaft, Afrika-Expertise und Ihre langjährige Erfahrung im Kunden-Management.
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