Ein gesunder und aktiver Lebensstil und das Screening der Aorta können Erkrankungen vorbeugen
SIEGEN. Marathonlaufen kann sich positiv auf das biologische Gefäßalter der Aorta auswirken. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie britischer Forscher.[1] Sie konnten nachweisen, dass sich der Gefäßzustand bei zuvor untrainierten Läufern im Verlauf des Marathon Trainings und der Premiere der 42,195 Kilometer verbesserte und der Blutdruck abnahm. Die Forscher bezifferten den verjüngenden Effekt auf die Aorta auf rund vier Jahre. Wer nicht gleich zum Marathonlaufen möchte, kann dennoch viel für die Gesundheit der Aorta tun. Dazu gehören ein aktiver und gesunder Lebensstil mit dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie ab einem bestimmten Alter ein Screening der Aorta. Beim Screening, das für Männer ab 65 Jahren eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist, wird die Aorta mit Ultraschall auf Anzeichen einer Gefäßaussackung, eines sogenannten Aneurysmas untersucht.
Die beste Therapie für Erkrankungen an der Aorta ist die Vorbeugung
Am Aorten Zentrum des Klinikums Jung-Stilling in Siegen können Patienten am Screening der Aorta im Rahmen der Vorsorge teilnehmen. Unter der Leitung von Gefäßchirurg Dr. med. Ahmed Koshty arbeiten hier Spezialisten für Erkrankungen der Aorta. „Vorbeugung ist die beste Therapie für Erkrankungen an der Aorta“, weiß der Chefarzt. Denn kommt es zum Beispiel durch ein Bauchaortenaneurysma (BAA) zu einem Einriss der Hauptschlagader kann dies lebensbedrohliche Folgen für die betroffenen Patienten haben. Auf deren Vorbeugung zielt das Ultraschallscreening. Etwa vier bis fünf Prozent der Männer ab 65 Jahre weisen ein BAA auf. In 95 Prozent der Fälle tritt die Gefäßaussackung an der Aorta distal, also unterhalb des Abgangs der Nierenarterien auf. Dies Form wird als infrarenales BAA bezeichnet. Bei etwa drei Prozent sind die Nierenarterien mit betroffen (juxtarenales BAA).
Vorbeugung von Erkrankungen an der Aorta – es muss nicht gleich der Marathonlauf sein
Dr. med. Ahmed Koshty und sein Team werden nicht müde, auf die Chance der Vorbeugung durch das Screening der Aorta aufmerksam zu machen. Denn bisher gibt es von Seiten der Krankenkassen kein Anschreiben zur BAA Vorsorge, in dem sie Männer der entsprechenden Altersgruppe explizit zu einem Screening einladen. „Dabei ist das Screening der Aorta eine einfache und unproblematische Untersuchung mit wenig Aufwand und vorbeugender Wirkung schlimmerer Erkrankungen der Aorta, vor allem für Patienten, in deren Familie es bereits Fälle von Gefäßerkrankungen gibt. Es muss nicht gleich der Marathonlauf sein“, betont der Gefäßchirurg aus Siegen.
[1] Bhuva ,Anish N. et al.: Training for a First-Time Marathon Reverses Age-Related Aortic Stiffening. In: Am Coll Cardiol 2020; 75:60-71.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
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