Digitales Arbeiten setzt sich durch – aber jeder zweite Mitarbeiter mit der Ausstattung unzufrieden

Digitale Formen der Zusammenarbeit überwiegen erstmals

Digitale Tools steigern Effizienz und Innovationskraft (Bildquelle: www.campana-schott.de)

Immer mehr Mitarbeiter nutzen Social-Collaboration (SC)-Tools. Das ergab die 3. Deutsche Social Collaboration Studie 2018 von Campana & Schott und dem Fachbereich Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Darmstadt. Demnach stieg der Reifegrad deutscher Firmen auf einer Skala von 1 bis 7 im Vergleich zum Vorjahr von 3,28 auf 3,96. Das heißt, es kommen erstmals mehr aktuelle digitale Technologien zum Einsatz, als analoge Lösungsansätze (wie das Befragen persönlicher Kontakte) oder etablierte Technologien (z.B. das Versenden von E-Mails). Am häufigsten werden digitale Tools für die Suche nach Informationen und Neuigkeiten verwendet, gefolgt von Anträgen und Formularen. Wer öfter SC-Tools einsetzt, arbeitet um bis zu 30 Prozent effizienter als seine Kollegen.

„Dass der Einsatz von Social-Collaboration-Tools die Arbeitseffizienz erhöht, hat sich bereits in den vergangenen beiden Studien gezeigt“, so Dr. Eric Schott, Mitautor der Studie und Geschäftsführer von Campana & Schott. „Inzwischen dienen SC-Tools vor allem zur Förderung von Innovationen sowie zur Verstärkung der firmenübergreifenden Zusammenarbeit. Um von den Vorteilen zu profitieren, müssen Unternehmen aber weiterhin bestehende Hemmnisse wie unzureichende Usability der Tools oder mangelnden mobilen Zugriff beheben.“

Starke Veränderungen spürbar – aber auch die Erwartungen steigen
Der zunehmende Einsatz von SC-Tools macht sich in Unternehmen schon bemerkbar. So berichtet etwa jeder zweite Mitarbeiter von einer veränderten Unternehmenskultur. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams, Abteilungen und Hierarchieebenen hat sich demnach verbessert, sodass auch Innovationen spürbar leichter realisiert werden konnten. Gleichzeitig erhöhen optimierte Prozesse die Motivation der Mitarbeiter.

Doch noch ist nicht alles Gold was glänzt: Mit der technischen Ausstattung ihres Arbeitsplatzes sind nur knapp 10 Prozent der Befragten vollständig zufrieden. Dies gilt für Konzerne wie auch für Mittelständler gleichermaßen. Es fehlt vor allem an einfachen, intuitiv bedienbaren Anwendungen. Auch ein mobiler Zugriff auf Informationen wird häufig vermisst. Zudem wünschen sich die Mitarbeiter eine verbesserte Work-Life-Balance, mehr Spaß an der Arbeit und eine flexiblere Erreichbarkeit. Gerade diese Anforderungen können moderne SC-Tools erfüllen.

Aktuelle Trends und Technologien halten Einzug
Der digitale Arbeitsplatz wird sich durch aktuelle Trends und zukunftsträchtige Technologien ohnehin stark verändern. So setzen schon jetzt mehr als ein Drittel der Unternehmen auf Technologien aus den Bereichen Big Data/Data Analytics und über ein Fünftel aus dem IoT-Umfeld. Dieser Anteil wird sich in den kommenden Jahren deutlich erhöhen: So erwarten 60 Prozent der Befragten sehr große Veränderungen durch Big Data und 48 Prozent durch IoT. Zudem werden Künstliche Intelligenz sowie Augmented und Virtual Reality innerhalb der kommenden fünf Jahre die Arbeitsprozesse beeinflussen.

Social Collaboration ist Management-Sache
„Damit die Einführung von SC-Tools gelingt, ist eine Unterstützung des Managements und eine klare Vermittlung der Vorteile an die Mitarbeiter nötig“, so Boris Ovcak, Director Social Collaboration bei Campana & Schott. „Dies geschieht nicht in allen Unternehmen. So berichten knapp 30 Prozent der Teilnehmer von einer geringen Unterstützung durch das Management und sogar 36 Prozent von einer nicht ausreichenden Kommunikation der Mehrwerte. Um diese zu verdeutlichen, können Unternehmen Use Cases nutzen. Dazu gehören Informationen zu aktuellen Themen und Projekten, das Stellen inhaltlicher Fragen, schnelles Feedback zu neuen Ideen oder das Finden von Experten zu bestimmten Bereichen.“

Bis zu 32 % höherer Reifegrad durch Digitalisierungsprojekte
Digitalisierungsprojekte zahlen sich in Form einer stärkeren Technologienutzung und damit auch einer höheren Arbeitseffizienz aus. Vor allem große Unternehmen haben in den letzten Jahren intensiv an digitalen Strategien gearbeitet und diese umgesetzt. Der Mittelstand hinkt dagegen bei der Planung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten hinterher. Dementsprechend ist der Reifegrad in Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben mit 4,5 deutlich höher als der Reifegrad von 3,4 bei Teilnehmern, für die Digitalisierungsprojekte bislang keine Rolle spielten. Zudem zeigen sich deutliche Branchenunterschiede: Während IT-Unternehmen mit 4,9 erwartungsgemäß den höchsten Reifegrad aufweisen, gefolgt von der Chemie- und Pharmaindustrie (4,2), liegen der Fahrzeugbau (3,9) und das Gesundheitswesen (3,7) unter dem Durchschnitt.

Über die Studie
Als mehrjährige Zeitreihenuntersuchung liefert die Deutsche Social Collaboration Studie einen tool- und herstellerunabhängigen Gesamtüberblick über die Entwicklung digital vernetzter Zusammenarbeit in deutschsprachigen Unternehmen. An der diesjährigen Erhebung beteiligten sich quer durch ein breites Branchenspektrum 1.418 Mitarbeiter großer und mittelständischer Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz. Neben wissenschaftlichen Aussagen zum Status quo der Social-Collaboration-Adaption in der Wirtschaft bietet die Studie empirisch abgesicherte Erfolgsfaktoren für den praktischen Einsatz in Unternehmen.

Die vierte Erhebungswelle ist für Ende 2018 / Anfang 2019 geplant. Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.collaboration-studie.de

Campana & Schott ist eine internationale Management- und Technologieberatung mit mehr als 300 Mitarbeitern an Standorten in Europa, den USA und Kanada. Seit mehr als 25 Jahren unterstützt Campana & Schott Unternehmen ganzheitlich und mit Leidenschaft dabei, komplexe Veränderungsprozesse zu bewältigen – von der strategischen Beratung, über die gesamte Bandbreite des Projektmanagements, der Implementierung aller relevanten Technologien bis hin zur Verankerung im Unternehmen. Zum Kundenstamm gehören 90 Prozent aller DAX-Unternehmen sowie große mittelständische Unternehmen.

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