Preisgelder in einer Gesamthöhe von 33.600 EUR wurden ausgeschüttet
Die Verleihung der Kölner Tanz- und Theaterpreise fand in diesem Jahr zum zweiten Mal coronabedingt als Livestream im Internet auf der Website der SK Stiftung Kultur www.sk-kultur.de statt. Wie immer durfte mitgefiebert werden, da bis auf den Kölner Ehrentheaterpreisträger alle Gewinner bis zur Verkündigung geheim blieben. Der Stiftung und den Preisgeldgebern war es wichtig, auch in 2021 die freie Kölner Theaterszene für ihre geleistete Arbeit auszuzeichnen. Es wurden Preisgelder in einer Gesamthöhe von 33.600 EUR wurden ausgeschüttet.
Es war das letzte Mal, dass Prof. Hans-Georg Bögner, der Ende Oktober als Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur in den Ruhestand getreten ist, durch die Verleihung führte. Vor 31 Jahren hatte er die Kölner Tanz- und Theaterpreise erfunden. Die Schauspielerin Aischa-Lina Löbbert stand ihm zum dritten Mal bei der Moderation zur Seite. Im Laufe des Abends übergab Hans-Georg Bögner das Staffelholz an seinen Nachfolger Norbert Minwegen, den neuen Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur.
Kölner Theaterpreis
dotiert mit 10.000 Euro, gestiftet von der Sparkasse KölnBonn, dem Kulturamt der Stadt Köln und Prof. Hon. Dr. med. Manuel Cornely
Jury: Dr. Winfried Gellner, Norbert Raffelsiefen und Ulrike Westhoff:
„Zuhause“, Produktion: subbotnik, Koproduktion mit FFT Düsseldorf und Orangerie Theater Köln, Performance und Musik: Finn Leon Cam, Kornelius Heidebrecht, Svea Kirschmeier,
Martin Kloepfer und Oleg Zhukov, im Orangerie Theater Köln
„Ihre Stücke sind nie fertig, leben von einen unerschöpflichen Drang nach immer neuer Improvisation. Mit kreativem Einfallsreichtum werden ständig neue Grenzen ausgelotet, lösen sich Normen wie Wassertropfen auf einer heißen Herdplatte in Luft auf. So kommt der Zuschauer aus dem Staunen und Wundern nicht mehr heraus. […] Die kindliche Kreatur, die an diesem Abend aus dem Nebel der Vergangenheit wieder das Licht erblickt, bleibt unberechenbar, einem stetigen Wandel ausgesetzt und fern der Perfektion: mit einem Wort sie bleibt ungemein lebendig. Mögen die „Subbotniks“ bei ihrer künftigen Arbeit sich diesen Drang zur wunderbaren Lebendigkeit stets bewahren.“
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Norbert Raffelsiefen)
Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis
dotiert mit 5.000 Euro, bereitgestellt von der GAG Immobilien AG
Jury: Christian Bos, Bianca Lenhard und Thomas Linden:
„33 Frauen“, Fem-Fame-Night von Manuel Moser und Sibel Polat, eine c.t.201-Produktion in Koproduktion mit dem COMEDIA Theater, Inszenierung: Manuel Moser und Sibel Polat, im COMEDIA Theater
„Sibel Polat präsentiert sich denn auch als Zumutung. Als – Achtung: Selbstbeschreibung – „crazy bitch“, mit der wir es nun den ganzen Abend aushalten müssten. Es ist ihre Show und sie macht, was sie will. Was selbstredend das reinste, aufgekratzte Vergnügen ist. […] Dass „33 Frauen“ jetzt mit dem Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis 2021 ausgezeichnet wird, ist eigentlich das Einzige, was an diesem Abend nicht überrascht. Manuel Moser und Sibel Polat standen beide bei den Kölner Tanz- und Theaterpreisen schon als Gewinner auf der Bühne und waren noch viel häufiger nominiert. Und die Co-Produzenten Comedia und c.t. 201 stehen seit Jahrzehnten für höchste Qualität. Aber man muss sich ja nicht dafür entschuldigen, dass man so gut ist. Das haben wir auch von den „33 Frauen“ gelernt.“
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Christian Bos)
Kölner Tanztheaterpreis
Preisgeld 5.000 Euro, zur Verfügung gestellt von der SK Stiftung Kultur
Jury: Thomas Linden, Dr. Ruth Prangen und Melanie Suchy:
„Miss Gyne“, Produktion: XX TanzTheater in Koproduktion mit Theater der Keller, Konzept & Choreographie: Bibiana Jimenez, im Theater der Keller in der TanzFaktur
„In der über 20-jährigen Geschichte des Kölner Tanztheater Preises ist es noch nicht vorgekommen, dass ein Ensemble den Preis in zwei aufeinander folgenden Jahren gewann. Nun gelang dieses Kunststück erstmals Bibiana Jimenez und ihrem Ensemble XXTanzTheater. […] So entsteht eine Inszenierung, die große Souveränität ausstrahlt. Unerhört dicht ist sie in ihren Themen entwickelt. Dabei vermag sie ihr Publikum immer wieder mit einer durchgängigen Ironie zu überraschen, wie man sie sich öfter in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen unserer Gegenwart wünschen würde. Bibiana Jimenez legt die Unreife der Emotionen frei, aus denen der Hass und die Angst vor dem weiblichen Körper entspringen. Trotz des bitteren Themas geht sie entspannt mit den Genderthemen um, und demonstriert, dass es möglich ist, den ideologischen Verkrustungen mit wachsamem Humor zu begegnen.“
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Thomas Linden)
Kölner Darstellerpreis
Preisgeld: 3.500 EUR, bereitgestellt von der Sparkasse KölnBonn
Die Preisträgerin wurde ermittelt von allen Jurymitgliedern der durch die SK Stiftung Kultur ausgelobten Kölner Tanz- und Theaterpreise:
Thomas Krutmann
„In Kollegenkreisen hat er [Thomas Krutmann] den Ruf eines engagierten, vor allem aber offenen und zuverlässigen Partners. Generell sind Neugier und Offenheit Kennzeichen seiner Arbeit und seines Auftretens. Handwerkliches Können ist für ihn die Grundvoraussetzung jeglichen Theaterspiels. Da er sich bei der Vorbereitung und den Proben mit der Figur, die er spielt, intensiv auseinandersetzt, beteiligt er sich gerne an der Textgestaltung der jeweiligen Inszenierung. […] Seine große Präsenz zeigt sich unter anderem darin, dass er seit Ende des zweiten Lockdowns im August 2021 in NRW (Köln, Bonn und Bielefeld) in sechs Theaterproduktionen mitgewirkt hat.“
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Dr. Winfried Gellner)
Kölner Ehrentheaterpreis
dotiert mit 2.600 Euro – Stifter: NetCologne GmbH
Jury aus den bisherigen Ehrentheaterpreisträgern:
Slava Gepner
„Die Jury zeichnet diesen jungen Beweger und mutigen Pionier aus, der stringent seinen inneren Impulsen und Visionen folgt und es schafft einer jungen dynamischen Tanzszene wieder einen Platz in Köln zu geben. Mit seiner unorthodoxen Herangehensweise erlangt er sehr viel Unterstützung und Anerkennung für seine Vorhaben. Slava Gepner lebt seinen Traum, der nie groß genug sein kann und vermag es andere damit anzustecken.“
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Kajo Nelles)
Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater
dotiert mit 5000 Euro, Preis der Freien Volksbühne Köln e.V., Preisgeldgeber: AVG Ressourcen
Jury: Dr. Sandra Nuy, Christoph Pragua und Jan Stangier:
„Madonnas letzter Traum“ von Dogan Akhanli, Produktion: Theater im Bauturm, Regie: Susanne Schmelcher, im Theater im Bauturm
„Roman und Inszenierung verschachteln virtuos Fiktion und historische Tatsachen, Literatur und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, reflektieren über das Erzählen – und über das gegenwärtige Erinnern an den Holocaust. […] Zu zweit verkörpern Marc Fischer und Sibel Polat das Geflecht historischer und gegenwärtiger Stimmen, wechseln Rollen, Tonarten und Perspektiven, scherzen mit dem Publikum und machen den Abend durch ihre Präsenz zu einem echten Theatererlebnis. Ein Theater, das eine komplexe Wirklichkeit dramaturgisch klug und schauspielerisch kongenial aufbereitet, um über die schwierigen Beziehungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Deutschland und der Türkei, Heimat und erzwungenem Exil zu erzählen.“
(Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Dr. Sandra Nuy
„Puck“ – Nachwuchspreis für junge Schauspielerinnen oder Schauspieler
dotiert mit 2.500 Euro, ausgelobt von der Theatergemeinde Köln, bereitgestellt von der RheinEnergie AG
Jury unter dem Vorsitz von Dr. Benno Paffrath:
Kirsten Engelmann
„Sie verfügt über eine sehr ausgeprägte Bühnenpräsenz. Die Figuren, welche sie verkörpert, werden von ihr erfasst, und sie bleibt in jedem Moment, den sie auf der Bühne verbringt, bei diesen Figuren, auch wenn diese gerade nicht im Fokus stehen. Ihre besondere Ausstrahlung, der wir uns als Zuschauer nicht entziehen können und auch nicht wollen, lädt uns ein und wir folgen dieser Einladung begeistert.“
(Auszug aus der Laudatio von Annette Weitzmann und Dr. Benno Paffrath)
www.sk-kultur.de/theaterpreise
Die SK Stiftung Kultur ist ein fester Bestandteil im Kölner Kulturangebot. Sie widmet sich der Literatur- und Leseförderung, der Medienkunstvermittlung und verleiht die Kölner Tanz- und Theaterpreise. Zur Stiftung gehören Die Photographische Sammlung, das Deutsche Tanzarchiv Köln und die Akademie för uns kölsche Sproch. Auch ist sie immer wieder Partner von Kooperationsprojekten wie LESEMENTOR Köln. Mit einem Kapital von 38,3 Millionen Euro gehört sie zu den größten Stiftungen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband.
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