Diagnose Angiom: OP, Bestrahlung oder Verödung?

Neurochirurgie für die Region Dortmund erläutert Behandlungsoption bei Angiom

Diagnose Angiom: OP, Bestrahlung oder Verödung?

Um ein Angiom zu behandeln, gibt es verschiedene Optionen.

DORTMUND. Ein Angiom wird auch als arteriovenöse Malformation oder kurz AVM bezeichnet. Normalerweise verzweigen sich die Äste einer Arterie bis in ein Kapillarnetz, das in die venösen Kapillaren übergeht und schließlich in eine große Vene mündet. Bei einer arteriovenösen Malformation handelt es sich um eine Fehlbildung, bei der das Kapillarnetz umgangen wird. Stattdessen liegt ein Gefäßknäuel vor, in dem Arterien direkt in Venen übergehen. Diese Gefäßfehlbildung ist in der Regel angeboren und kann im Laufe des Lebens wachsen. Nicht immer verursachen AVM Beschwerden. Sie können durch Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche, Krampfanfälle oder Symptome ähnlich eines Schlaganfalls auffallen. Pro Jahr rupturieren etwa zwei bis vier Prozent der Angiome und führen zu einer Hirnblutung.

Therapieoptionen bei Angiom: Operation, Bestrahlung oder Verödung?

Wenn ein Angiom wegen Beschwerden oder im Rahmen einer anderweitigen Bildgebung entdeckt wird, stellt sich die Frage nach einer Behandlung, um einer Hirnblutung vorzubeugen. Eine Option ist die Radiochirurgie. Es handelt sich dabei nicht wirklich um eine chirurgische Maßnahme, da der Schädel nicht eröffnet wird. Mit einem speziellen Bestrahlungsgerät namens cyber-knife werden hochenergetische Strahlen zielgenau auf das Angiom gerichtet, um es zu zerstören. Bei einer Verödung wird über einen Katheter ein spezieller Kleber in das betroffene Gefäßnest eingebracht. Sie kann vor einer chirurgischen oder radiochirurgischen Therapie eingesetzt werden, um das Blutungsrisiko während des Eingriffs zu verringern. In einer OP wird die AVM mittels Navigation lokalisiert und unter dem Mikroskop entfernt.

Was ist die sicherste Therapieoption bei einem Angiom?

Die verschiedenen Therapieoptionen zu vergleichen, ist schwierig, weil sie für verschiedene Indikationen eingesetzt werden. Oft ist jedoch gar keine Behandlung erforderlich (ARUBA Studie). Am schnellsten erfolgreich ist meist die Operation. Die Therapieentscheidung muss aber im Expertenteam individuell abgewogen werden. Auch in der Region Dortmund ist das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ein erfahrener Ansprechpartner bei der Diagnose Angiom. Prof. Dr. med. Veit Braun richtet sein Augenmerk auf das individuelle Krankheitsbild und empfiehlt die passende Therapie.

Quellen:
van Beijnum, Jannejke et al. (2001): Treatment of brain arteriovenous malformations: a systematic review and meta-analysis. In: JAMA 2011; 306: 2011-2019, Chicago.
Chong, Li Y., Arteriovenöse Fehlbildungen (AVM) im Gehirn, in: MSD Manual, Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/störungen-der-hirn-,-rückenmarks-und-nervenfunktion/schlaganfall-cva/arteriovenöse-fehlbildungen-avm-im-gehirn, Kenilworth 2020.

Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.

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Diakonie Klinikum Jung-Stilling-Krankenhaus Neurochirurgische Klinik
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