Ein Kommentar von Scott Zoldi
„Es kann nur einen geben!“ – Das ist die simple Botschaft des Kult-Klassikers Highlander aus den 80ern. Wer mit dem Film nicht vertraut ist, hier eine kurze Zusammenfassung: Von den schottischen Highlands im 16. Jahrhundert bis ins moderne New York kämpfen sogenannte „Unsterbliche“ gegeneinander. Denn nur im Duell können sie sich gegenseitig besiegen und sich so die Kräfte des anderen einverleiben. Dieses Konzept kulminiert darin, dass am Ende nur einer der Unsterblichen übrigbleiben kann.
Was bedeutet das jetzt für die Welt der künstlichen Intelligenz? Keine Sorge, die Data Scientists müssen sich nicht bis aufs Blut bekämpfen. Aber das Konzept „Es kann nur einen geben!“ sollten Sie und Unternehmen bei ihrer praktischen Arbeit mit Algorithmen und Modellen berücksichtigen. Denn wenn wir schon bei Redewendungen sind, können wir auch „Viele Köche verderben den Brei!“ ins Feld führen. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass ihre Data Scientists verschiedensten Ansätzen folgen. Spätestens, wenn diese das Unternehmen verlassen, kann es gut passieren, dass eine neue KI-Philosophie Einzug hält, die nicht wirklich kompatibel mit dem alten Ansatz ist. In der Modellentwicklung ist es also wichtig, verschiedene Blickwinkel, Ansätze und Vorgehensweisen zu bündeln und in einen einzigen, unternehmensweiten KI-Standard zu integrieren.
Für Unternehmen, die sich mit Data Science befassen, legt das Highlander-Prinzip ein gemeinsames Ziel fest – die Entwicklung verantwortungsvoller KI, die innovativ, ethisch vertretbar, erklärbar und überprüfbar ist. Darüber hinaus schafft es einen detaillierten unternehmensweiten Rahmen für die Umsetzung dieses Ziels. Genau darum geht es bei der KI- und der Modell-Governance: eine einheitliche Unternehmensvision für den fairen, unvoreingenommenen Einsatz von KI, die mit gemeinsamen Grundsätzen, Prozessen und Instrumenten umgesetzt werden kann. Das geht nicht schnell und ist nicht einfach. Aber wenn Sie wollen, dass die Investition Ihres Unternehmens in KI die Langlebigkeit eines „Highlanders“ hat, dann gilt: „Es kann nur einen geben“.
Dr. Scott Zoldi ist Chief Analytics Officer bei FICO und verantwortlich für die analytische Entwicklung der Produkte und Technologielösungen von FICO. Während seiner Tätigkeit bei FICO war Dr. Zoldi bisher für die Erstellung von mehr als 110 Analytics-Patenten verantwortlich, von denen aktuell 71 erteilt und 46 eingereicht wurden. Dr. Zoldi ist Mitglied in zwei Aufsichtsräten: Bei Software San Diego und dem Cyber Center of Excellence. Er bloggt unter www.fico.com/blogs/author/scott-zoldi.
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