Sankt Augustin, 14. Januar 2021. Ob Kinder lieber drinnen oder draußen spielen, noch in der Kita sind oder bereits zur Schule gehen: Ausreichend zu trinken ist für junge Menschen genauso wichtig wie für Erwachsene, im Winter wie im Sommer. Eltern sollten als gutes Vorbild vorangehen – sie können aber noch viel mehr tun, damit ihre Kinder ein richtiges Trinkverhalten lernen.
Wenn Kinder zu wenig trinken, hat das Folgen. „Schon ein geringes Flüssigkeitsdefizit kann Kopfschmerzen und Erschöpfung auslösen. Bei kleineren Kindern kann ein akuter Mangel sogar zu Fieber führen“, weiß Ökotrophologin Anja Roth. Schließlich braucht der menschliche Körper Wasser wie die Luft zum Atmen: nicht nur als Baustoff für seine Zellen, sondern auch als Temperaturregler und Transportmittel für lebensnotwendige Nährstoffe. Weil wir kontinuierlich Flüssigkeit verlieren, beim Atmen, durchs Schwitzen oder beim Toilettengang, hat unser Organismus ständig Nachschubbedarf.
„Bei Kindern ist der Flüssigkeitsbedarf besonders groß. Zum einen hat ihr Körper im Vergleich zu Erwachsenen einen höheren Wasseranteil, zum anderen haben sie einen wesentlich aktiveren Stoffwechsel“, erläutert die Expertin. „Kinder müssen also im Verhältnis zu ihrem Gewicht mehr trinken als ihre Eltern – ganz besonders wichtig ist dies bei Hitze, bei kalter, trockener Luft oder bei einer Erkrankung1.“ Dazu kommt: Bei Kindern ist das Durstempfinden noch nicht so ausgeprägt. Viele vergessen beim Spielen die Welt um sich herum – und damit häufig auch das Trinken.
Fünf Tipps, um gutes Trinkverhalten zu trainieren:
1.Reichen Sie zu jeder Mahlzeit ein Glas Mineralwasser. So wird das regelmäßige Trinken schnell in den Alltag integriert.
2.Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Greifen Sie selbst regelmäßig zur Mineralwasser-Flasche und schenken Sie auch ihrem Kind etwas ein.
3.Sorgen Sie dafür, dass beim Spielen und unterwegs Getränke stets griffbereit sind.
4.Seien Sie kreativ: Trinkmuffel entscheiden sich eher für zuckerfreie Getränke wie Mineralwasser, wenn sie spielerisch auf den Geschmack gebracht werden, zum Beispiel mit bunten Bechern. Selbstgemachte Eiswürfel mit kleinen Obststücken darin können für Abwechslung sorgen.
5.Beziehen Sie Ihr Kind ein: Lieber Mineralwasser mit viel, wenig oder ohne Kohlensäure? Probieren Sie gemeinsam und finden Sie Ihre Familien-Lieblingssorte!
Auch in der Schule sollten Kinder die Möglichkeit haben, ausreichend zu trinken. Denn wenn sie gut mit Flüssigkeit versorgt sind, fällt es ihnen leichter, sich zu konzentrieren. Das ist sogar wissenschaftlich belegt.2,3 Deshalb unterstützen immer mehr Schulleitungen, auch während des Unterrichts zur Mineralwasser-Flasche zu greifen. Trinkregeln unterstützen einen störungsfreien Ablauf – damit sich alle wohlfühlen: Schülerinnen und Schüler, Lehrende und Eltern.
1 Richtwerte für die Zufuhr von Wasser, DGE: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/?L=0
2 Lührmann P, Simpson F, Sickinger S, Fuchs T, Dohnke B. The effects of the provision of mineral water in schools on pupils“ beverage consumption. Ernährungs-Umschau 61 (6), 82-89, 2014, DOI 10.4455/eu.2014.016
3 Simpson F, Dohnke B, Fuchs T. Lührmann P. Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen – Chancen für die Gesundheitsförderung im Setting Schule. Sportunterricht, 64 (6), 173-177, 2015
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