Der Copernicus Marine Service beteiligt sich am neuen europäischen Hochwasser-Warndienst für Küstengebiete (European Coastal Flood Awareness System, ECFAS). Das System berechnet die Wahrscheinlichkeit von Überflutungen an der Küste.
Der Copernicus Marine Service beteiligt sich am neuen europäischen Hochwasser-Warndienst für Küstengebiete (European Coastal Flood Awareness System, ECFAS). Das System berechnet die Wahrscheinlichkeit von Überflutungen an der Küste und soll die schnelle Kartierung von Überschwemmungsvorhersagen verbessern. Gleichzeitig wird ECFAS eine vollintegrierte Überwachung des Risikoverlaufs während Überflutungen und Hochwasser liefern.
Der Copernicus-Meeresumweltüberwachungsdienst (Copernicus Marine Service, CMEMS) der von Mercator Ocean International im Auftrag der Europäischen Kommission implementiert wird, trägt mit seiner Expertise für Vorhersagen und Modellierung des Ozeans zur Entwicklung des neuen europäischen Dienst zur Warnung vor Küstenhochwasser bei, dem European Coastal Flood Awareness System (ECFAS). Zusammen mit dem bereits existierenden Datenkatalog des Copernicus Marine Service unterstützen Prognosen über den Wasserstand in Küstennähe ECFAS gezielt dabei, das Risiko von Küstenüberschwemmungen zu errechnen. Die Prognosen basieren dabei auf den Wellenvorhersagemodellen des Copernicus Marine Service. ECFAS ist ein Pilotprojekt mit insgesamt acht Partnern und startete im Januar 2021. Ziel ist es, die technische und funktionelle Durchführbarkeit eines Fluterkennungssystems für europäische Küstengebiete zu demonstrieren. Das Projekt wird von der Europäischen Union finanziert und könnte einen weiteren großen Nutzen für die Copernicus-Dienste darstellen, insbesondere für den Copernicus-Dienst für Katastrophen -und Krisenmanagement (Copernicus Emergency Management Service – EMS).
Mit Daten des Copernicus Marine Service über Meeresspiegel- und Wellenmuster kann ECFAS entscheidende Informationen zur Unterstützung der Widerstandsfähigkeit der Küsten gegen Überschwemmungen liefern. Die Daten werden aus Computermodellen gewonnen, die auf Satellitenbeobachtungen und Messungen vor Ort (in-situ) basieren. ECFAS wird einen vollintegrierten Überwachungsdienst für Risikoverläufe anbieten, der sowohl in der Vorbereitungsphase vor einer möglichen Überschwemmung Informationen liefert, als auch für die Abschätzung der Folgen in der Reaktionsphase nach dem Eintreten eines Hochwasserereignisses. Diese Informationen sind für bestimmte Wirtschaftszweige und Regierungen enorm relevant, um sich auf mögliche Ereignisse vorzubereiten und überflutungsbedingte Schäden zu verhindern.
Besonders die hochqualitativen Vorhersagen des Wasserstands an der Küste, basierend auf Ozean- und Wellenprognosen des Copernicus Marine Service, werden zur Modellierung und zur Voraussage von Küstenüberschwemmungen beitragen. Mit einer Reihe von Musterfällen und unter Verwendung der Datenkataloge von Copernicus und anderen Partnern wird ECFAS die vorhandenen Daten auf eine Anwendung in europäischen Küstengewässern abändern. Mit Informationen des Copernicus Marine Service, sowie des Copernicus-Landüberwachungsdienst (CLMS) und anderen relevanten EU-finanzierten Projekten wird das ECFAS-Projekt auch das europäische Überflutungserkennungssystem (European Flood Awareness System, EFAS) weiter verbessern, das dem Copernicus-Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement untergeordnet ist.
Die weitere Entwicklung von ECFAS wird auch ein „Proof of Concept“ liefern, welches die Anwendbarkeit und Eignung von Küstenüberflutungswarnsystemen demonstriert. Ein funktionierendes System kann dazu beitragen, die Folgen eines erhöhten Klimawandelrisikos abzumildern und die Auswirkungen auf die Bevölkerung und Wirtschaft zu verringern, indem es durch konstante Beobachtungen die Katastrophenvorsorge unterstützt. Diese ist für die Schadensvermeidung und -behebung in Küstenregionen und damit verbundenen Gebieten von grundlegender Bedeutung.
„Wir erleben immer häufiger und intensiver die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Ozeane und Küstengebiete“, kommentiert Angelique Melet, Leiterin des Entwicklungsprogramms des Copernicus Marine Service. „Es ist jetzt wichtiger denn je, Werkzeuge parat zu haben, um sich anzupassen zu können und nachhaltige Lösungen und Reaktionsstrategien zu entwickeln. Unser Hauptziel ist es, unseren Nutzern zuverlässige und qualitätsgesicherte Daten zur Verfügung zu stellen, aber auch gemeinsame Projekte wie ECFAS zu unterstützen, von denen sowohl die Bürger als auch Regionen an den Küsten mitsamt ihrer lokalen Wirtschaft profitieren. Wir sind gespannt auf weitere Möglichkeiten und innovative Lösungen, die unsere Daten zusammen mit den Beiträgen des Konsortiums bringen werden, und welche Auswirkungen sie auf die Angebote Copernicus-Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement haben werden.“
Mehr darüber, wie der Copernicus Marine Service zu ECFAS beiträgt: https://marine.copernicus.eu/news/copernicus-marine-products-contribute-new-european-coastal-flood-awareness-system
Mehr Informationen über Europas Küsten und wie Copernicus Marine sie überwacht:
https://marine.copernicus.eu/news/how-copernicus-marine-products-and-services-are-safeguarding-europes-coastlines
Link zu ECFAS:
https://www.ecfas.eu/
Über den Copernicus Marine Service
Der Copernicus Marine Service oder Copernicus-Meeresumweltüberwachungsdienst (Copernicus Marine Environment Monitoring Service, CMEMS) widmet sich der Beobachtung und Überwachung von Ozeanen sowie Vorhersagen in diesem Bereich. Er wird von der Europäischen Kommission finanziert und von Mercator Ocean International, dem Zentrum für globale Ozeananalysen und -vorhersagen, implementiert. Der Copernicus Marine Service liefert regelmäßig systematische Referenzinformationen über den Zustand des physikalischen und biogeochemischen Ozeans auf globaler und europäischer Ebene. Er bietet zudem Informationen für EU-weite und internationale Richtlinien und Initiativen und trägt bei zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung, zum Meeresschutz, der Sicherheit im Seeverkehr und Routenplanung, für eine nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, zur Entwicklung der Nutzung von Meeresenergie, dem Wachstum maritimer Industrie, zur Klimaüberwachung, Wettervorhersagen und mehr. Darüber hinaus soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Europa und weltweit zu meeresbezogenen Themen gestärkt werden.
Über Mercator
Mercator Ocean International implementiert für die Europäischen Kommission seit 2014 den Copernicus Marine Service. Mercator Ocean International ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Frankreich, die ozeanografische Produkte der globalen Ozeane anbietet. Die Wissenschaftler:innen von Mercator Ocean entwickeln und betreiben hochmoderne Computermodelle, die die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Ozeane in 4D beschreiben und analysieren (Reanalysen, Hindcasts, sowie Analysen und Vorhersagen in nahezu Echtzeit). Mercator Ocean ist zudem eine von drei Organisationen, die im Auftrag der Europäischen Kommission die Copernicus WEkEO DIAS Cloud Computing Plattform implementiert.
Website von Copernicus Marine Service: https://marine.copernicus.eu/
Website von Mercator Ocean International: https://www.mercator-ocean.fr/en/
Weitere Informationen über der Copernicus Programm, finden Sie hier: www.copernicus.eu
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Folgen Sie Copernicus Marine auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/copernicus-marine-service/
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