Bessere Risikoeinschätzung an der Aorta im Bauchraum

Natriumflurid-PET/CT kann Hinweise auf Wachstum eines Aneurysmas an der Aorta im Bauchraum geben

Bessere Risikoeinschätzung an der Aorta im Bauchraum

An der Aorta operieren, die Entscheidung liegt beim Gefäßchirurgen. (Bildquelle: © dlyastokiv / Fotolia)

SIEGEN. Wie können Gefäßchirurgen das Risiko besser einschätzen, ob ein Bauchaorten-Aneurysma schnell wächst bzw. wann es operiert werden muss? Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt am Aortenzentrum im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, verweist dazu auf neue Studienergebnisse aus England. Danach liefert eine Natriumfluorid-PET Computertomografie zusätzliche Hinweise darauf, wie sich die Wachstumsgeschwindigkeit eines Bauchaorten-Aneurysmas (BAA) entwickelt. Die Autoren der Studie kommen zu dem Ergebnis, es handele sich um ein vielversprechendes Verfahren, um neben dem Durchmesser und der Größe des Aneurysmas ein weiteres Merkmal in die Risiko-Einschätzung einbeziehen zu können.

Aneurysma an der Aorta im Bauchraum operieren oder nicht? Untersuchung liefert neue Hinweise

In der Regel hängt die Entscheidung für oder gegen eine Operation eines Bauchaortenaneurysmas vom Durchmesser der Aortenerweiterung ab. Der Grenzwert liegt bei fünf Zentimetern. Bei einer Größe zwischen 4,5 und fünf Zentimetern liegt eine Grauzone. Bei einem Durchmesser von weniger als 4,5 Zentimetern raten Gefäßchirurgen meist zu einer Verlaufskontrolle. Die starren Grenzwerte, die für oder gegen eine Operation sprechen, werden schon länger in der Gefäßchirurgie diskutiert. Denn immer wieder zeigen sich Fälle von älteren Patienten, die auch mit größeren Aneurysmen ohne Komplikationen leben können. Auf der anderen Seite können schon kleinere Aneurysmen platzen und lebensgefährliche Blutungen auslösen. Ziel der sogenannten SOFIA-Studie war es, die Untersuchung eines Aneurysmas an der Aorta im Bauchraum besser zu individualisieren. Zum Einsatz kam dabei 18F-NaF, das als Marker für pathologische Umbauprozesse im Gewebe verwendet wird und so Entzündungsprozesse abbildet. Dabei werden Bereiche mit sogenannten Mikrokalzifizierungen sichtbar gemacht, die durch nekrotische Entzündungen verursacht werden.

Studie liefert wichtige Hinweise zur Einschätzung eines Aneurysmas an der Aorta im Bauchraum

Die Studie lieferte zwei wichtige Hinweise, die in der Beurteilung eines BAA weiterhelfen können:

– Es konnte nachgewiesen werden, dass die 18F-NaF-Aufnahme in den Wänden des Aneurysmas im Vergleich zu nicht betroffenen Bereichen der Aorta stärker war.
– In Bereichen einer besonders intensiven Aufnahme wuchs das Aneurysma zwei Mal schneller als in den Vergleichsarealen. Bei diesen Patienten konnte eine um das Dreifache erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Ruptur bzw. eine ärztliche Operationsindikation festgestellt werden.

Gefäßchirurgische Fachkreise gehen davon aus, dass dieses Verfahren tatsächlich Umbauprozesse im Gewebe abbildet und nicht nur Kalkablagerungen erfasst. „Eine Chance für eine bessere Risikoabschätzung bei der Diagnose BAA“, stellt Dr. med. Ahmed Kosthy heraus.

Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.

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Diakonie in Südwestfalen gGmbH
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