So übernehmen Verbraucher Verantwortung
sup.- Nachhaltigkeit ist eine der wichtigsten und zugleich anspruchsvollsten Herausforderungen, besonders im gesamten Wirtschaftsleben. Von Unternehmen wird heute erwartet, dass sie bei all ihren Aktivitäten stets die Auswirkungen auf die Gesellschaft und unsere Lebensbedingungen berücksichtigen. „Konkret geht es beispielsweise um faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, ernst gemeintes Engagement vor Ort und Verantwortung auch in der Lieferkette“, erklärt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Für diese gesellschaftliche Verantwortung hat sich inzwischen ein Begriff etabliert: Das Kürzel CSR steht für „Corporate Social Responsibility“ und sollte auch privaten Verbrauchern als Richtschnur für das alltägliche Handeln dienen. Und das ist gar nicht so kompliziert, wie es zunächst erscheint. Denn bereits im Supermarkt können wir darauf achten, nach Möglichkeit nur nachhaltig erzeugte und gehandelte Produkte in den Einkaufswagen zu legen. Dafür gibt es anerkannte Zertifizierungssysteme, die auch die Zutaten bei der Warenherstellung auf Nachhaltigkeit überprüfen.
Als besonders geeignetes Beispiel für die gesellschaftliche Verantwortung von Verbrauchern nennt das Arbeitsministerium das Palmöl. Dieser nachwachsende Rohstoff findet sich in rund der Hälfte aller üblichen Supermarktartikel, von Lippenstift und Waschmitteln bis zu Eiscreme und Tütensuppen. Andererseits führen nach Angaben des Ministeriums illegale und unkontrollierte Plantagen beim Palmölanbau in tropischen Regionen zu enormen Problemen: „Regenwald wird brandgerodet, um neue Anbauflächen zu gewinnen, Kleinbauern werden vertrieben, bedrohte Tierarten wie Orang-Utans verlieren ihren Lebensraum und Böden werden durch Pestizide belastet.“ Zum Stopp solcher Rahmenbedingungen in den Anbauländern können deutsche Konsumenten einen aktiven Beitrag leisten, indem sie auf nachhaltig zertifiziertes Palmöl achten. Gemeinschaftsinitiativen wie das „Forum Nachhaltiges Palmöl“ (FONAP) oder der „Runde Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) überwachen und koordinieren diese Zertifizierungen gegen unzulässige Anbauverfahren. So wird „Corporate Social Responsibility“ zu einer Aufgabe, bei der sich Hersteller, Handelsunternehmen, Politik und Verbraucher verantwortungsbewusst ergänzen können.
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