Gefahr durch Aortenaneurysma: Fachgesellschaft fordert, Screening zu intensivieren
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) geht davon aus, dass jährlich etwa 250.000 Menschen in Deutschland an einem Aortenaneurysma im Bauchraum, auch als Bauchaortenaneurysma bezeichnet, erkranken. Bis zu 2000 Menschen sterben nach Angaben der DEGUM jährlich an der Ruptur eines Aneurysmas. Bisher ist ein Screening der Aorta als Vorsorgeleistungen der gesetzlichen Krankenkasse nur für Männer ab dem 65. Lebensjahr vorgesehen. Von der Untersuchung, die auch die Gefäßchirurgen am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen anbieten, profitieren derzeit jedoch ausschließlich Männer, obwohl Frauen über 65 Jahre, die rauchen, sogar ein höheres Risiko für die Ruptur eines Bauchaortenaneurysmas aufweisen. Der Chefarzt der Gefäßchirurgie Dr. med. Ahmed Koshty unterstützt deshalb Forderungen der DEGUM, das Screening auf diese Risikogruppe auszudehnen.
Aortenaneurysma: Frauen ab 65 Jahre, die rauchen, gehören zur Risikogruppe für eine Ruptur
„Raucherinnen über 65 Jahre zählen ohne Frage zu einer besonderen Risikogruppe für die Entwicklung eines Aortenaneurysmas. Es macht daher durchaus Sinn, das Vorsorge-Screening auf Frauen über 65 Jahre auszuweiten, sofern sie Risiko-Faktoren wie Nikotinkonsum und Bluthochdruck aufweisen“, stellt Dr. med. Ahmed Koshty heraus. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung lässt sich der Durchmesser eines Aortenaneurysmas sehr genau messen. Die Untersuchung ist schmerz- und strahlungsfrei und schonend durchzuführen. Bei einem Aortenaneurysma zeigt sich eine Erweiterung der Aorta auf einen Durchmesser von mindestens 30 Millimeter. Es dehnt sich die Wand des Blutgefäßes aus, wodurch sich die Rupturgefahr in Abhängigkeit vom Durchmesser des Aortenaneurysmas erhöht. Eine Ultraschalluntersuchung kann sehr genau darstellen, inwiefern eine krankhafte Gefäßerweiterung vorliegt. Die DEGUM geht davon aus, dass nahezu 100 Prozent der Untersuchungen die Größe der Gefäßaussackung zuverlässig darstellen.
Beim Aortenaneurysma ist Screening ein wichtiges Instrument zur Diagnose
Das Screening ist nach Einschätzung von Dr. med. Ahmed Koshty ein wichtiges Instrument zur Diagnose und zum Monitorring von bereits diagnostizierten Bauchaortenaneurysmen. Die Untersuchung trägt dazu bei, Gefäßaussackungen an der Aorta exakt zu quantifizieren und in Abhängigkeit von der Größe des Aneurysmas therapeutische Schritte einzuleiten. Die Gefäßchirurgen müssen im individuellen Einzelfall die Frage beantworten, ob Abwarten oder Operieren geboten ist. Soweit möglich, setzen die Gefäßchirurgen ein endovaskuläres OP Verfahren ein, um das Aortenaneurysma von innen heraus zu verschließen und so die Ruptur Gefahr zu bannen. Kleinere Aneurysmen, die eine geringe Wachstumsgeschwindigkeit aufzeigen, müssen weiter unter Beobachtung bleiben. Dazu sind regelmäßige Ultraschall Untersuchungen anzusetzen. Die Untersuchungsintervalle hängen von der Größe des Aortenaneurysmas und von weiteren Risikofaktoren wie zum Beispiel Nikotinkonsum, Bluthochdruck und Aneurysma-Lage ab.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
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