Bislang keine neuen Rettungsmaßnahmen für die Veranstaltungsbranche
Waldbröl, 04.11.2020 – Jetzt ist die hervorragend organisierte und durchgeführte Demo zu #alarmstuferot eine Woche her und kaum etwas ist passiert. Thomas Bareiß, CDU, der als Mittelsmann zwischen Wirtschaftsministerium und Veranstaltungsbranche fungierte, ereiferte sich auf der Bühne der Kundgebung am 28. Oktober fast mit Spuckefetzen vor dem Mund, dass „man“ Geduld haben sollte, dass spätestens Montag die neuen, angepassten Bestimmungen veröffentlicht werden würden.
Am Freitagnachmittag dann pünktlich zum Feierabend im Berliner Abgeordnetenleben dann die 1. Lesung im Bundestag „Folgen von Corona für die Veranstaltungswirtschaft beraten“. Es sprechen Vertreter der Linken, der AFD, der SPD, der Grünen, der CDU und der FPD. Also alle. Und eigentlich sagen auch alle das gleiche. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, sind jetzt alle Experten in der Problematik der Krise der Veranstaltungsplanung und wissen um das Drama. Genug Themen also für viel heiße Luft. Denn heute, eine Woche nach der Demo, ist noch nichts passiert.
Was sollen wir denn alle noch machen? Wieviel Atem haben die Großen der Branche noch, wie viel die Kleinen, also die neudeutsch Solo-Selbstständigen? Und wer glaubt noch an Politiker- Versprechungen?
Wir haben unseren Part erfüllt! Wir haben uns weitergebildet, sind Experten für die Hygiene auf Veranstaltungen. Haben Tools der Extraklasse erfunden, Abstandsmelder, automatische Fiebermesser mit Masken-Checker, neuartiges Catering und und und. Haben Allianzen geschlossen, wo vorher nicht einmal Gesprächsbedarf war. Haben uns als Branche formiert und vorgerechnet, wie viele und wie wichtig wir für die Wirtschaft sind.
Und werden jetzt wieder in den Stillstand geschickt, weil sich die Regierung nicht anders zu helfen weiß. Wer hat denn laut sagen dürfen, dass kontrolliert durchgeführte Veranstaltungen sicher besser sind als illegale Raves, unangemeldete Riesenhochzeiten und und und?
Dass Beisammen-Sein, Sich-Treffen, im Austausch miteinander sein, ein Grundbedürfnis ist, das dürfte jedem klar sein. Das ist, wenn nicht system-relevant, dann sicher gesellschafts-relevant. Im privaten wie auch im geschäftlichen Rahmen. Dass die deutsche Veranstaltungsbranche darin Weltmarktführer ist, dass wissen jetzt auch viele. Aber was es in der Konsequenz bedeutet, das alles vor die Hunde gehen zu lassen – eine gut funktionierende Branche, die noch nie in Berlin gebettelt hat um Steuernachlässe, Kohlepfennige oder Abwrackprämien, das werden erst alle merken, wenn sie weg sind, die Kultur und das Entertainment, die Weihnachtsmärkte, die Messen und Kongresse, die Konzerte und Varietes, die Straßenfeste, Gartenschauen, Gala-Veranstaltungen, Festivals und und und.
#alarmstuferot wird zu #alarmstufeschwarz – wie peinlich für Deutschland, wie traurig für uns alle.
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