Akademische Höchstleistungen im Projektmanagement

Erstmalig drei Frauen mit dem Deutschen Studienpreis Projektmanagement 2021 ausgezeichnet

Akademische Höchstleistungen im Projektmanagement

Nürnberg, 13. September 2021 – Seit 1997 verleiht die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. jährlich den Deutschen Studienpreis Projektmanagement (DSPM) zur Förderung des Hochschulnachwuchses. Die Preisverleihung am 09.09.2021 fand erstmalig im Rahmen einer rein digitalen Veranstaltung statt. Auch, dass die begehrte Auszeichnung für herausragende akademische Arbeiten – in den Kategorien Bachelorarbeit, Masterarbeit und Dissertation – erstmalig von drei Preisträgerinnen entgegengenommen werden konnte, war eine Premiere in der Geschichte des DSPM.

GPM Vizepräsident Daniel Stumpf eröffnete die Preisverleihung und betonte dabei den hohen Stellenwert, den die Förderung des akademischen Nachwuchses und die Unterstützung des Wissenstransfers zwischen Hochschulen und Praxis für die GPM hat. Bevor er das Wort an die Leiterin der Jury, Prof. Dr. Christine Falkenreck, übergab, bedankte er sich bei der gesamten hochkarätigen Jury für ihre hervorragende und bedeutende Arbeit, die vor allem in diesem Jahr sehr gefordert gewesen sei. Laut GPM Vizepräsident Stumpf steige die Zahl der Bewerbungen für die begehrte Auszeichnung kontinuierlich, so dass die zwölfköpfige Jury dieses Jahr insgesamt 58 akademische Abschlussarbeiten bewerten und aus dieser Fülle die drei herausragenden Arbeiten für den Deutschen Studienpreis 2021 auswählen konnte.

Bei der Auswahl, so Prof. Dr. Falkenreck, seien nicht nur die Aktualität des Themas sowie die wissenschaftliche Qualität der Arbeiten entscheidend gewesen, auch die praktische Übertragbarkeit für die Projektmanagenden von heute, sei dabei ein bedeutendes Kriterium. Die Themen der diesjährigen Bewerbungen spiegelten nicht nur die inhaltlichen Interessen des akademischen Nachwuchses, sondern auch die gegenwärtigen Trends im Projektmanagement wider: „Dieses Jahr sind besonders viele Arbeiten zu den Themen Multiprojekt- und Portfoliomanagement eingereicht worden, gefolgt von den Themen agiles Projektmanagement und Ressourcenmanagement, also genau die Themen, die auch aktuell in der Projektmanagementwelt eine zentrale Rolle spielen“, resümierte Prof. Dr. Falkenreck.

Projektmanagement-Talente 2021

Dr. Julia Kroh verdiente sich den DSPM 2021 mit ihrer Dissertation „Stakeholder management in complex innovation processes“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Stakeholdermanagement in Projekten ist in der Literatur ein stark unterrepräsentiertes, in der Praxis hingegen ein hoch relevantes Thema. Dr. Kroh hat die Aktualität des Themas durch eine exzellente methodische Vorgehensweise und anhand unterschiedlichster Parameter im Innovationskontext unter Beweis gestellt. Die gesamte Arbeit orientiert sich an höchsten Standards der empirischen Sozialforschung. Trotzdem ist es Dr. Kroh in bemerkenswerterweise Weise gelungen, auch praktische Handlungsempfehlungen abzuleiten und durch eine in der Arbeit entwickelte Tool-Box praktische Orientierungshilfe zu bieten.

In der Kategorie Masterarbeit nahm Jadena Bechtel die Auszeichnung für ihre Arbeit zu „Agilität im Multiprojektmanagement: Auswirkungen agiler Methoden auf die Zusammenarbeit im Unternehmen“ an der Technischen Universität Darmstadt entgegen. Frau Bechtel untersucht in der Masterthesis, welche Merkmale die Zusammenarbeitsqualität auf Portfolioebene beeinflussen und welchen moderierenden Effekt Innovation und agile Projekte im Portfolio auf die Zusammenarbeit haben. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die kulturellen Faktoren Risiko- und Innovationskultur in positivem Zusammenhang mit der Zusammenarbeitsqualität stehen. Ein weiteres Ergebnis ist, dass der Business Case signifikant weniger Einfluss auf die Zusammenarbeit hat.

Ann-Kathrin Rank erhielt den DSPM für ihre Bachelorarbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen mit dem Titel „Der Projektmanagement Prozess – Verzahnung von klassischen und agilen Vorgehensweisen am Beispiel der W&W AG“. Die Komplexität von Projekten erschwert zunehmend die Entscheidung zwischen traditionellen und agilen Vorgehensweisen. Wieviel traditionelle Vorgehensweisen erfordert ein Projekt oder wieviel Agilität verträgt es und inwieweit hilft das Projektdesign bei dieser Entscheidung? Im Zuge der Arbeit wird eine Methodik präsentiert, die eine systematische Entscheidungsfindung in genau diese Richtung unterstützt.

Über den Deutschen Studienpreis Projektmanagement

Die GPM verleiht jährlich den DSPM zur Förderung des Hochschulnachwuchses. Mit dem Preis werden hervorragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten mit zukunftsweisenden Ideen oder originellen Lösungen zu Teilbereichen des Projektmanagements ausgezeichnet. Prämiert wird je eine Arbeit aus den Kategorien Dissertation, Master- und Bachelorarbeit. Die Preisträgerinnen und Preisträger aller drei Kategorien erhalten zur Förderung ihrer weiteren PM-Karriere und als Anerkennung ihrer Leistung eine Urkunde der GPM, eine Siegerprämie in Höhe von 1.000 Euro, die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit in dem führenden Fachmagazin für Projektmanagement, der PROJEKTMANAGEMENT AKTUELL, vorzustellen sowie eine einjährige GPM Mitgliedschaft. In diesem Jahr bekamen die drei Preisträgerinnen zusätzlich einen Gutschein für eine IPMA® Level D – Certified Project Management Associate Zertifizierung.

Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran.

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