Firma in Werl bittet Bevölkerung zur Typisierung am 30. April – großes Benefiz-Kuchenbuffet
Statt mit Freund:innen und Familie seinen 24. Geburtstag zu feiern, liegt Marvin 150 Kilometer entfernt im Krankenhaus – und kämpft gegen Leukämie. Doch die kann er nur mit Hilfe eines genetischen Zwillings besiegen. Trotz weltweiter Suche wurde bisher immer noch kein:e passende:r Stammzellspender:in gefunden. Am kommenden Samstag starten die Arbeitskolleg:innen seiner Mutter bei der Standard-Metallwerke GmbH in Werl mit der Stefan-Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion. Auch Geldspenden helfen – dafür organisieren Mitarbeiter:innen und Marvins Familie vor Ort ebenfalls ein großes Kuchenbuffet.
Marvins Mutter erzählt: „Sein Zustand gleicht einer Berg-und Talfahrt. Er hat viel Gewicht verloren und die Nebenwirkungen der Chemo machen ihm zu schaffen. Seit drei Monaten liegt er nun in der Klinik. Er vermisst seine Freunde und den Rest der Familie sehr.“ An guten Tagen verfolgt er Dartspiele oder Golf im Fernsehen an. Die Mutter betont: „Die Anteilnahme, die wir erfahren, gibt uns Kraft und bedeutet uns unfassbar viel! All unsere Hoffnung liegt auf der Typisierungsaktion am Samstag. Ich hoffe, dass viele kommen und wir einen Stammzellspender für meinen Sohn finden.“ Der genaue Termin ist am Samstag, 30. April, 12 bis 17 Uhr, im Firmengebäude der Standard-Metallwerke GmbH in Werl, Rustigestraße 11.
Seit mehreren Wochen bereiten die Mitarbeiter:innen des Automobilzulieferers den Typisierungstag vor: Hunderte Plakate und Flyer haben sie in der Umgebung verteilt – in Firmen, Läden, Schulen und in Vereinen. Viele haben sich als Helfer:in für den Termin bereit erklärt – für Auf- und Abbau, aber auch, um mit selbstgebackenen Torten und Kuchen das Benefizbuffet zu unterstützen. Darüber hinaus hat die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat alle Weichen gestellt und eine Stundenspende-Aktion realisiert. Kolleg:innen können ihre Überstunden an Marvins Mutter übertragen, um ihr zu ermöglichen, für ihren Sohn da zu sein. Dominik Fliessner, Sprecher der Geschäftsleitung freut sich: „Innerhalb weniger Tage haben die Mitarbeiter:innen bereits mehr als einen vollen Monat gespendet und die Aktion läuft noch bis Ende Juni – dieser Zusammenhalt in unserem Team ist überwältigend und bezeichnend für die Standard-Metallwerke.“
Wer bereits typisiert ist oder sich nicht registrieren kann, hat vor Ort trotzdem die Gelegenheit, den Aufruf zu unterstützen. Einfach, indem man sich kräftig am Kuchenbuffet gegen eine Geldspende zugunsten der Stiftung bedient. Spendengelder kommen direkt der Aktion zugute. Mit dieser Hilfe kann die gemeinnützige Organisation die anfallenden Registrierungskosten (40 Euro pro Typisierung) finanzieren. Darüber hinaus leistet sie auf dieser Basis finanzielle Hilfe für betroffene Familien, die durch die Erkrankung in Not geraten sind.
Weitere Informationen findet man unter www.stefan-morsch-stiftung.de
Spendenkonto: Stichwort „Hilfe für Marvin“, IBAN: DE76 5625 0030 0000 2222 24, Kreissparkasse Birkenfeld
So funktioniert die Typisierung am Samstag, 30. April, 12 bis 17 Uhr, im Firmengebäude der Standard-Metallwerke GmbH in Werl, Rustigestraße 11:
Man füllt die Einwilligung aus und beantwortet ein paar kurze Gesundheits-Fragen. Unter Anleitung durch Mitarbeiter:innen der Stefan-Morsch-Stiftung entnimmt man sich dann selbst mit einem speziellen Stäbchen eine Speichelprobe. Wer bereits registriert ist, muss sich nicht erneut aufnehmen lassen. Kommt man als Spender:in in Frage, nimmt das Team der Stiftung Kontakt auf.
Mitmachen können Erwachsene bis 40 Jahre. Mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten geht das bereits ab 16 Jahren. Spenden darf man erst ab 18. Die Voraussetzungen zur Typisierung sind ähnlich wie bei der Blutspende.
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld. Mitte der 80er Jahre bewegte das Schicksal des 16-jahrigen Stefan Morsch viele Menschen in Deutschland und weltweit. Er war der erste Europaer, bei dem durch eine Ubertragung von fremdem Knochenmark die Leukamie geheilt werden konnte. Stefan starb nach einem halben Jahr an einer Lungenentzundung. Seine Idee, in Deutschland eine Datenbank fur Stammzellspender:innen aufzubauen, um anderen Leukamiepatienten:innen eine Chance auf Heilung zu ermoglichen, ist mit der Grundung der Stefan-Morsch-Stiftung 1986 Realitat geworden. Heute suchen und vermitteln wir Stammzellspender:innen fur Transplantationskliniken im In- und Ausland und koordinieren Stammzellentnahmen in enger Absprache mit der transplantierenden Klinik. In unserem HLA-Labor werden die eingehenden Blut- und Speichelproben potenzieller Spender:innen analysiert. Bislang konnten wir weltweit fur mehr als 8.000 Patient:innen passende Lebensretter:innen identifizieren. Darüber hinaus begleiten und beraten wir Menschen mit Leukämie vor und nach der Transplantation und unterstützen Betroffene, wenn sie aufgrund ihrer Erkrankung in eine finanzielle Notlage gekommen sind. Zudem fordert die Stiftung verschiedene Forschungsprojekte.
Wir sind Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD) und in Fachgesellschaften wie der „World Marrow Donor Association“ (WMDA) sowie der „European Society for Blood and Marrow Transplantation“ (EBMT).
Kontakt
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