Moderne Haustechnik nutzt Strom beim Heizen, Lüften und der Warmwassererzeugung und ist sehr effizient
Klimafreundlich ausgestattete Häuser sind zukunftsfähig. Diesen wichtigen Aspekt sollten Bauherren bei der Planung ihres Hauses von Anfang an beachten. Denn alles, was nachträglich baulich verändert werden muss, kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Doch was zeichnet ein klimafreundliches Haus aus? Entscheidende Faktoren sind der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß, die wiederum von der eingesetzten Haustechnik abhängen. Seit einigen Jahren zeigt sich ein klarer Trend hin zu elektrischen Lösungen: Strom macht Hausbesitzer unabhängig von fossilen Energien wie Öl und Gas und ist, nicht zuletzt weil er zunehmend regenerativ erzeugt wird, die Energie der Zukunft.
Ob Heizung, Lüftung, Raumklimatisierung oder Warmwasserbereitung – wer baut, muss sich über alle diese Komponenten Gedanken machen, denn sie haben – neben einer Dämmung – den größten Einfluss auf die Energieeffizienz eines Hauses. „Mit den richtigen Entscheidungen lassen sich die CO2-Emissionen und auch die Nebenkosten dauerhaft niedrig halten, was letztlich auch den Wiederverkaufswert der Immobilie erhöht. Es gibt also mehr als einen Grund, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, so Jörg A. Gerdes von der Initiative Wärme+. Dank verschiedener aktueller Fördermöglichkeiten muss eine klimafreundliche stromgeführte Haus(wärme)technik auch gar nicht so viel kosten. Informationen zu Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen innerhalb der Bundesförderung für effiziente Gebäude, dem BEG, gibt es beim BAFA (Bundesamt für Ausfuhrkontrolle). „Bauherren sollten allerdings die Auswahl der richtigen Technik nicht ohne fachkundige Beratung treffen. Hier ist die erste Anlaufstelle ein Energieberater oder auch der Handwerksfachbetrieb“, rät Gerdes.
Basis für eine klimaneutrale Haustechnik: die Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe ist eine gute Möglichkeit ein Haus „grün“ zu beheizen. Über sie können Raumwärme und – je nach eingesetztem System – Warmwasser erzeugt werden. Dazu speist sich das Gerät mit kostenloser Energie aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft. Bietet die verbaute Wärmepumpe zudem mit einer integrierten Kühlfunktion die Möglichkeit, die Raumtemperaturen zu senken, sind das „Green Home“ und seine Bewohner gewappnet gegen Sommerhitze. Wird Ökostrom genutzt, ist das Haus schon heute klimaneutral. Beim Betrieb einer Photovoltaikanlage auf dem Dach kann sogar der eigene Strom für die Haustechnik verwendet werden.
Ist die Entscheidung für ein Green Home gefallen, sollten sich Baufamilien auch über komfortable Zusatzsysteme informieren. Eine elektrische Fußbodentemperierung mit Heizmatten beispielsweise fürs Badezimmer ist schnell verlegt und sorgt gerade in der Übergangszeit, wenn die Heizung abgeschaltet ist, sehr komfortabel und energiesparend für angenehme Wärme.
Warmwasser marsch: Energieeffizienz mit elektronischen Durchlauferhitzern
Elektronische Durchlauferhitzer erhitzen das Wasser genau dann, wenn es gebraucht wird und zwar genau vor Ort an der Zapfstelle. Das spart Energie und ist beim Einsatz von Ökostrom sogar komplett klimaneutral. Dezentrale Warmwasserbereitung nennt das der Techniker. Ein weiterer nachhaltiger Vorteil dieses Systems: Ist die Warmwasserversorgung durch dezentrale Durchlauferhitzer vom Heizungssystem getrennt, kann dieses im Sommer komplett abgeschaltet werden.
Wärmerückgewinnung beim Lüften mittels Wärmetauscher
Das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert im Neubau eine luftdichte Gebäudehülle. Das birgt viele energetische Vorteile und vermeidet Wärmeverluste. Jedoch sollte man sich auch über mögliche Risiken wie Schimmelbildung im Klaren sein und ihnen gezielt entgegenwirken. Deshalb ist eine integrierte Lüftungsanlage heute in Neubauten Standard. Sie vermeidet dicke Luft und Feuchteschäden und führt die verbrauchte Luft nach außen ab. Wärmerückgewinnung heißt in diesem Fall, dass die Wärme aus der Abluft mithilfe eines Wärmetauschers in die von außen einströmende Frischluft übertragen wird.
Turbo fürs Green Home: Einbindung eines Smart-Home-Systems
Ein Haus ist besonders dann nachhaltig und klimafreundlich, wenn die Menschen so wenig wie möglich eingreifen. Das funktioniert am besten mit smarten Anwendungen und intelligent vernetzten Abläufen, natürlich angepasst an den persönlichen Bedarf der Bewohner:innen. „Wer zudem den Energieverbrauch im Haus im Blick behalten und den Wohnkomfort durch Automatisierungen, beispielsweise von Rollläden und Jalousien oder der gradgenauen Duschtemperatur, steigern möchte, für den ist ein Smart-Home-System sicherlich eine gute Investition“, rät Jörg Gerdes.
Viele weitere Tipps und Informationen zur energieeffizienten elektrischen Wärmeerzeugung im Eigenheim gibt es online auf www.waerme-plus.de
Dort steht auch die Broschüre „Zukunftsenergie Strom“ zum Herunterladen bereit.
Über die Initiative WÄRME+
Für viele Hausbesitzer stehen in den kommenden Jahren Investitionen in eine zeitgemäße Hauswärmetechnik an. Mit einem umfassenden Informations- und Serviceangebot klärt die Initiative WÄRME+ darüber auf, wie eine effiziente Anlagentechnik zu einer intelligenteren Energienutzung in Haus und Wohnung beitragen kann. Im Fokus stehen dabei innovative Lösungen wie die Wärmepumpe, die dezentrale Warmwasserbereitung mit elektronischen Durchlauferhitzern, die elektrische Fußbodenheizung und die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. Zu den Mitgliedern der Initiative zählen die Unternehmen AEG Haustechnik, Clage, DEVI, Dimplex Thermal Solutions, Stiebel Eltron und Vaillant sowie der Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) und die HEA Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.
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