Der Flugzeugabsturz einer Oldtimer-Maschine im Dezember 1991 mit 28 Toten war eine der verheerendsten Luftfahrtkatastrophen Deutschlands.
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Der Flugzeugabsturz einer Oldtimer-Maschine im Dezember 1991 mit 28 Toten war eine der verheerendsten Luftfahrtkatastrophen Deutschlands. Abenteuerliche Mythen ranken sich seither um die Absturzursache. Die wahren Hintergründe kennt nur die in Frankfurt am Main lebende Filmemacherin und Drehbuchautorin Karin Malwitz. Ihr Bruder, ebenfalls ein Filmemacher, begleitete damals das Filmteam als Kameramann. Mit den Piloten von Classic Wings stiegen sie in einer historischen DC3 eigens für einen Dreh in die Lüfte. Ralf Malwitz, wie auch sein ganzes Team, kam dabei ums Leben. Nur der Tontechniker Eckhard Kuchenbecker überlebte durch einen glücklichen Zufall als einziger unverletzt den Absturz bei Heidelberg. Gemeinsam mit dem heute renommierten Kino-Tontechniker Kuchenbecker recherchierte Karin Malwitz das Unglück, um das damalige Geschehen jetzt, 30 Jahre später, in einen mitreißenden Spielfilm zu packen.
Karin Malwitz, Deutschlands einzige hörbehinderte Filmemacherin
Die in Marktoberdorf geborene Malwitz ist eine Exotin in der Filmszene. Sie ist hörbehindert und setzte sich in ihrer Jugend über alle Hindernisse hinweg, um ihren Traumberuf Regisseurin zu ergreifen. Während ihre Eltern von ihrem Grafikdesign-Studium wussten, fügte Malwitz heimlich ein Filmstudium hinzu. Nach dem Studienabschluss an der HFG Offenbach machte sie sich schnell einen Namen mit einer Reihe prämierter Kurz- und Dokumentarfilme. 1995 entstand ihr erfolgreiches Werk „SinnLos“. Darin begleitet sie einen taubstummen Masseur und eröffnet dem Zuschauer die verborgene Welt eines Menschen, der weder sehen noch hören noch sprechen kann, aber dennoch glücklich zu sein scheint.
Daraufhin startete die Regisseurin über das ZDF ein noch extremeres Projekt für eine Kinoproduktion: Ein inszenierter Dokumentarfilm sollte von der blinden Tibetologin Sabriye Tenberken handeln, die in Tibet blinde Kinder von der Straße einsammelt und ihnen das Lesen und Schreiben beibringt. Das Filmkonzept für „Black Light“ war weltweit einmalig, denn die blinde Tenberken sollte das Mikrofon übernehmen und dabei beschreiben, wie sie ihre Umgebung wahrnimmt. Der Hintergrund: Bei Störungen eines Sinnesorganes werden die Wahrnehmungen teilweise von den anderen verbliebenen Sinnen kompensiert. Das erkannte Produzent Karl Baumgartner von Pandora Film, der das Projekt unbedingt realisieren wollte. Doch Tenberken verließ der Mut und sie sprang in letzter Minute ab.
2006 erhielt Karin Malwitz für das berührende Filmwerk „Geigensolo“ das Prädikat „besonders wertvoll“, Nominierungen beim Hessischen Filmpreis und sogar beim Deutschen Kurzfilmpreis. Die Reihe weiterer Erfolge bei Filmfestivals ist lang. Ihre Filmographie ist beeindruckend und setzt sich zusammen aus Kurzspielfilmen, Dokumentarfilmen, Spielfilm-Drehbüchern, Werbefilmen für namhafte Unternehmen sowie aus hochwertigen Werbefilm-Konzepten.
Zusammenarbeit mit Tatort-Drehbuchautor Peter Zingler
2002 schnupperte Karin Malwitz erstmals Tatort-Luft, nachdem sie eine Zusammenarbeit mit dem schillernden Peter Zingler begann. Der Ex-Ganove und prominente TV-Drehbuchautor schätzte die Zusammenarbeit mit Malwitz.
Doch was ist bei einer Regisseurin, die von Geburt an keine Hochtöne wahrnehmen kann, noch anders? „Ich gehe an Filme ganz anders heran als Hörende. Durch das intuitive Ablesen von Lippen und Gesten, setze ich die Charaktere in meinen Filmen weniger durch Dialoge um, sondern durch eine kraftvolle Bildsprache, erklärt Malwitz.
Filmdrama „Delta Lima“ geht in die Entwicklung
Im Spielfilm „Drachentanz“, der fünf Jahre nach dem Flugzeugunglück als Diplomarbeit entstand, arbeitete Karin Malwitz erstmals das Geschehen auf, denn Journalisten verbreiteten damals wilde Gerüchte rund um den Absturzgrund. Viel Falsches stand über dieses Unglück in den Medien, angefangen von einer angeblichen Ablenkung des Piloten durch das Filmteam bis hin zur Legende, ihr Bruder hätte kurzzeitig das Steuer übernommen. Malwitz zeigt in dem Film, wie es wirklich war, in dem sie die Original-Dialoge mit dem Piloten über den Film legt.
In den kommenden Monaten wird nun eine intensivere filmische Auseinandersetzung mit dem tragischen Thema beginnen. Der Drehbuch-Entwurf liegt bereits vor und der Name ebenso: „Delta Lima“. Dies war der Name des Towers, bei dem sich der Unglücks-Kapitän abmeldete, bevor er auf Sichtflug umstellte und das Flugzeug an einem Berg zerschellte. Möglich geworden ist das Projekt, nachdem der einzig Unversehrte Eckhard Kuchenbecker nun für die Aufarbeitung des Traumas bereit ist. Er möchte sein Absturz-Erlebnis in einigen Szenen des Films über Sound ohne Bild vermitteln.
Die Geschichte von Delta Lima zeigt, wie Menschen aus dem Leben gerissen werden. Plötzlich ist alles anders- auch die Wahrnehmung von Zeit und Raum. In Delta Lima kann sich der Protagonist nicht an den Unfall erinnern. Er versucht mit Hilfe von Erinnerungen der Überlebenden, die Puzzleteile zusammenzufügen zu dem, was letztlich unfassbar bleibt.
Die Regisseurin Malwitz packt das Unglück in einen Thriller, bei dem es um die ewige Frage geht: Was ist Wahrheit? Dabei will sie erstmals eine völlig neue Bildsprache zum Einsatz bringen. Die Zuschauer dürfen gespannt sein.
Weitere Informationen zu Karin Malwitz: www.kamafilm.de
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Kamafilm mit Sitz in Frankfurt am Main produziert anspruchsvolle Drehbücher, Werbefilme, Dokumentationen und Filmkonzepte und hat bereits zahlreiche Filmpreise und Nominierungen erhalten. Inhaberin Karin Malwitz kommt aus dem Spielfilmbereich und hat daher eine unverwechselbare, eigene Bildsprache entwickelt.
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